Fallrekonstruktionen

Was sind Fallrekonstruktionen?

In regelmäßigen Fallrekonstruktionen betrachten wir Fälle aus der operativen Arbeit, also der Beratung. Dabei wird ein Fall von der zuständigen Beratung aufbereitet und anonymisiert dargestellt. Wichtig dabei ist, dass der Fall weitgehend abgeschlossen oder zumindest fortgeschritten ist.
Die Arbeitsgruppe besteht aus der Koordination und Case Management von KIM und idealerweise auch aus Vertreter:innen von Institutionen, die bei dem Fall involviert waren.
Mithilfe eines Leitfadens wird der Fall aufgebarbeitet/rekonstruiert und es werden die Haupt-Thematiken und Probleme des Falls herausgearbeitet. Der Fokus liegt hierbei auf strukturellen Problemen.

WICHTIG: Bei den Fallrekonstruktionen muss der Fall zum Schutz der Klient:innen anonym bleiben. Es geht nicht darum Einzelfallhilfe in einem komplizierten Fall zu leisten. Dafür können ggf. Fallkonferenzen von uns einberufen werden. Bei den Fallrekonstruktionen sind Fälle hilfreich, die auf der Systemebene komplex sind und für wiederkehrende Probleme stehen.

Ziel der Fallrekonstruktionen

Durch die differenzierten Sichtweisen der beteiligten professionellen Akteure können auf allen Seiten neue Perspektiven gewonnen werden. Gleichzeitig können strukturelle Probleme aufgedeckt werden. Diese dienen im KIM dazu, übergreifende Themen bzw. Restriktionen auf der Systemebene zu identifizieren und bearbeitbar zu machen.

Tauchen Probleme in verschiedenen Fällen gehäuft auf, so werden anhand der Fallrekonstruktionen generative Themen erarbeitet, welche in Zielsysteme und Dienstleistungsketten übertragen werden. Wir schauen also in die Praxis und betrachten die Bedürfnisse der Menschen mit internationaler Familiengeschichte. Wir schauen uns an, auf welche Hindernisse sie beim „Ankommen“ in Lippe stoßen und „entdecken“ so schrittweise Sytemlücken oder -defizite.
Die aus diesen Fallrekonstruktionen, also der Praxis, gewonnen Erkenntnisse werden dem Steuerungsgremium Migration präsentiert. Dieses entscheidet, ob das Thema durch die Koordinierung von KIM weiter bearbeitet und ggf. eine Projektarbeitsgruppe dazu eingerichtet werden soll.

Erkenntnisse aus anderen Institutionen

In Lippe gibt es viele professionelle und langjährig etablierte Beratungsstellen. Wir würden uns freuen, wenn sie gemeinsam mit uns Veränderungen auf der Strukturebene voranbringen. Dafür können Sie uns strukturelle Probleme nennen, die Ihnen in ihrer Arbeit wiederkehrend begegnen.
Die Meldungen fließen in die Strukturanalyse des Kommunalen Integrationsmanagement ein und werden, gemeinsam mit den Erkenntnissen aus der Arbeit des KIM Case Managements, als generative Themen herausgearbeitet. Diese generativen Themen bilden die Grundlage für themenbezogene Arbeitsgruppen.
Langfristiges Ziel ist es, die Angebote der Integrationslandschaft an die bestehenden Bedarfe anzupassen und so einen schnelleren, passgenaueren Zugang zu Integrationsleistungen zu ermöglichen.

Sprechen Sie uns gerne an oder nennen Sie uns systembedingte Herausforderungen, die in ihrer Institution im Rahmen der Begleitung von neuzugewanderten Menschen und deren Integrationsprozessen festgestellt werden, direkt in dem Formular am Ende dieser Seite.

Ansprechperson

Bei Fragen oder Interesse können Sie sich gerne per Telefon oder E-Mail melden.

Yildiz Eyidogan

(Verwaltung, Strategische Aufgaben)

Telefon: (05231) 62-1497

E-Mail: y.eyidogan@kreis-lippe.de

Formular zum Melden struktureller Schwierigkeiten

Mit diesem Formular können (pädagogische) Fachkräfte der Städte, Gemeinden und freien Träger fallbezogen Integrationshürden melden.
Nennen Sie uns hier ihre Erkenntnisse aus ihrer Arbeit, wo systembedingte Herausforderungen im Rahmen der Begleitung von Neuzugewanderten dokumentiert wurden. Ziel soll es sein, durch strukturelle Veränderungen den zugewanderten Menschen das Ankommen zu erleichtern und ggf. gleichzeitig die personellen Ressourcen zu schonen, indem Arbeitsabläufe optimiert werden.

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