Pädagogische Professionalisierung in der Migrationsgesellschaft

Seminar zum Umgang mit Vielfalt im Berufsleben

Menschen neutral und professionell zu begegnen, ungeachtet des Geschlechts, des Alters, der sexuellen Orientierung, der nationalen und/ oder ethnischen Herkunft sowie des sozialen, politischen oder religiösen Hintergrundes, das ist ein wichtiges Ziel im tagtäglichen Kundenkontakt in Behörden. Um dieser Herausforderung optimal zu begegnen, bietet das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Lippe ein mehrstufiges Seminar an.

Die Teilnehmenden werden zünftig sicherer, diversitätsorientierter und reflektierter mit den Kundinnen und Kunden agieren können.

„Wir alle bedienen uns in nahezu jeder Situation eines ‚Schubladendenkens‘, um die Menschen, denen wir begegnen, einzuordnen“, so Anne Grit Bangura aus dem Seminarteam, das sei auch zunächst hilfreich, wichtig sei nur, dass diese ‚Schubladen‘ nicht gleich bewertet würden.

Genau diese kritische Grundhaltung wurde den Beschäftigten der Bezirksregierung Detmold, im Speziellen aus den Dezernaten Personal, Flüchtlingsunterbringung, Ordnungsrecht / Ausländerrecht, Schule, Schulrecht und Arbeitsschutz, nahegebracht, um sich kritisch mit der Entstehung und Bedeutung von Klischees, Vorurteilen und Stereotypen auseinanderzusetzen.

Das deckte sich auch mit der Haltung der Teilnehmenden. „Ich möchte den Menschen unvoreingenommen begegnen“, wie ein Teilnehmer seine Motivation zum Besuch des Seminars beschrieb. „Um diesem Ziel nahezukommen, wurden zunächst die persönlichen Erfahrungen der Teilnehmenden aufgenommen, um sie dann als Grundlage für die Übungseinheiten nutzen zu können, wie Tim Emmerling, ebenfalls aus dem Seminarteam, herausstellte. Dabei seien typische und häufige Wertedifferenzen thematisiert und bereits erlebte Konflikte reflektiert und aufgelöst worden, „damit die Teilnehmenden zukünftig sicherer und diversitätsorientierter handeln können“, so Emmerling weiter.

„In diesem Seminar bekamen die Teilnehmenden immer wieder die Möglichkeit, sich Zeit zu nehmen, um ihre persönliche Haltung zu reflektieren und sich mit den Kolleginnen und Kollegen auszutauschen“, stellte Bangura heraus, so seien zudem durch die Übungen und Diskussionen die verschiedenen Formen der Diskriminierung thematisiert worden.

Als Fazit stellten die Teilnehmenden fest, dass es keine magischen Lösungen für eine vorurteilsbewusste Haltung gebe, aber dass es viele Anregungen zum Nachdenken und Reflektieren gegeben habe. Das sei eine gute Grundlage für den zukünftigen unvoreingenommenen Umgang mit den Kundinnen und Kunden.