Hier stellen wir Informationen zu Demenz auf deutscher Sprache zur Verfügung. Gerne können Sie uns auch weitere Bedarfe melden oder schreiben, wenn sich Kontaktdaten geändert haben sollten.

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Demenz

Eine Demenzerkrankung stellt nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihre Angehörigen auf eine harte Probe. Zum einen ist da der Schock über die Diagnose, zum anderen die Trauer. Hinzu kommt, dass auch der Umgang mit Demenzkranken oftmals nicht einfach ist. Denn mit der Zeit verändern sich auch das Verhalten und die Persönlichkeit der Betroffenen. Fakt ist, dass viele Angehörige, die mit einem erkrankten Familienmitglieder zusammen leben, davon profitieren, wenn sie gut über das Krankheitsbild informiert sind und wissen, wo sie Beratung und Hilfestellungen für den Alltag finden.

10 Grundregeln zum Umgang mit Demenzkranken

  1. Informieren Sie sich über das Krankheitsbild. Um die Krankheit und die Veränderungen zu verstehen, die sie mit sich bringt, ist es wichtig, möglichst gut informiert zu sein.
  2. Behalten Sie wichtige Gewohnheiten der Betroffenen bei. Sie sollten so lange wie möglich zum Beispiel an ihrem geliebten Stammtisch oder dem Kaffeebesuch mit Freunden teilnehmen dürfen. Das gibt den Betroffenen ein Stück Vertrautes und Sicherheit zurück.
  3. Achten Sie auf einen gleichbleibenden Tagesablauf. Überfordern Sie die Betroffenen nicht durch zu viele oder zu belastende Aktivitäten (z. B. Lärm, Gedränge).
  4. Streiten Sie nicht! Demenzkranke folgen einer anderen Logik und sind mit Argumenten in der Regel nicht zu überzeugen. Vermeiden Sie deshalb unnütze Wortgefechte, die nur für schlechte Stimmung sorgen. Versuchen Sie, Konflikte zum Beispiel durch Ablenkung aufzulösen.
  5. Bleiben Sie gelassen. Nehmen Sie Gefühlsschwankungen und Aggressionen nicht persönlich. Sie können sehr belastend sein, aber sie sind typische Symptome der Erkrankung. Suchen Sie rechtzeitig Hilfe, wenn Sie merken, dass Sie an Ihre Grenzen kommen.
  6. Üben Sie sich in Geduld! Sprechen Sie deutlich und langsam und in einfachen, kurzen Sätzen. Wiederholen Sie das Gesagte nach Bedarf und geben Sie den Betroffenen ausreichend Zeit zu reagieren.
  7. Geben Sie Orientierung. Große Uhren, gut lesbare Hinweisschilder (z. B. auf Schubladen), ein Kalender mit dem aktuellen Datum und wichtige Mitteilungen auf einer Tafel können den Betroffenen die zeitliche und räumliche Orientierung erleichtern.
  8. Bleiben Sie in Kontakt! Im Verlauf der Erkrankung wird die sprachliche Verständigung immer schwieriger. Umso wichtiger ist es, durch körperliche Nähe, Blicke und Gesten mit dem Betroffenen in Kontakt zu bleiben.
  9. Sprechen Sie oft über schöne Erlebnisse in der Vergangenheit. Das Langzeitgedächtnis bleibt bei Demenz zu Beginn noch erhalten und durch schöne Erinnerungen lassen sich bei Betroffenen oft positive Gefühle hervorrufen.
  10. Denken Sie an sich selbst! Die Betreuung und Pflege von Demenzkranken ist selbst für Fachkräfte eine große Herausforderung. Denken Sie daran, für sich selbst Auszeiten zu schaffen, um wieder Energien auftanken zu können. Nutzen Sie Hilfs- und Beratungsangebote von außen und sprechen Sie auch mit Familie und Freunden über Ihre Sorgen und Nöte. Viele Pflegende empfinden es als sehr hilfreich, sich mit anderen Menschen, die in der gleichen Situation sind, auszutauschen.

Weitere Tipps

  •  Sorgen Sie dafür, dass dunkle Flure und Räume ausreichend beleuchtet sind. Auch eine dezente Nachtbeleuchtung hilft dem Betroffenen, falls er nachts aufwacht.
  • Achten Sie darauf, dass Elektrogeräte (zum Beispiel Herd, Bügeleisen) gut gesichert sind.
  • Beseitigen Stolperfallen in der Wohnung und achten Sie darauf, dass die Betroffenen gutes Schuhwerk tragen – so können Stürze vermieden werden.
  • Falls Ihr Angehöriger dazu neigt, die Wohnung ohne Aufsicht zu verlassen, kann ein Armband mit Name und Adresse hilfreich sein.
  • Erhalten Sie die Selbständigkeit soweit wie möglich und lassen Sie den Betroffenen bei täglichen Aktivitäten, zum Beispiel beim Kochen, dabei sein.
  • Achten Sie darauf, dass Medikamente regelmäßig eingenommen werden.
  • Bieten Sie immer wieder Getränke an. Die Empfehlung für die tägliche Flüssigkeitsversorgung liegt bei 1,5 Litern.
  • Tägliches Spazierengehen oder leichte Gymnastik sind wichtig für die körperliche Fitness.
    Zur Information im Anhang eine Broschüre von der Alzheimer Gesellschaft.

Dokumente zum Download

Hier finden Sie eine Broschüre von der Alzheimer Gesellschaft und zu „Demenz und Migration“ als PDF-Dateien zum Download.