Übungsleiter/-innen-C Ausbildung

(c) LSB NRW | Foto: {Andrea Bowinkelmann}

für Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchtete

Herzlich willkommen sind ALLE, die zukünftig Trainer/-innen-Aufgaben im Verein übernehmen möchten. Gemeinsam mit sportbegeisterten Menschen lernt ihr die Grundlagen zur Vermittlung von Bewegung, Spiel und Sport kennen und viele sportliche Inhalte in Theorie & Praxis. Die Zielgruppe dieses Lehrganges sind:

  • Menschen ab 16 Jahren, mit Migrationshintergrund und/oder Geflüchtete
  • Auch die Teilnahme als Tandem (ein Geflüchteter + ein Deutscher aus einem Sportverein) ist möglich und wird unterstützt
  • Ausreichende Sprachkenntnisse sind erforderlich

Weitere Informationen zum Lehrgang finden Sie in dem Flyer ÜL-C, den es auch auf arabisch gibt .

Veranstalter: KSB Lippe e.V. und KI Kreis Lippe
Datum: 03.04.2018 – 06.04.2018 jeweils von 09:00 – 16:00 Uhr
Ort: Anne-Frank-Straße 6, 32760  Detmold (Hohenloh)
Anmeldung: bildungswerk@ksb-lippe.de
Tel.:    05231 627908
www.sportangebote-lippe.de

Lippe ist bunt- Interkulturelle Vielfalt in Sportvereinen

Wenn „Probleme“ und Herausforderungen die Chance zur Weiterentwicklung bieten

(c) LSB NRW | Foto: {Andrea Bowinkelmann}

Für viele Lippische Sportvereine ist die Integration von Flüchtlingen gelebte Praxis, andere sind mit ersten Maßnahmen gestartet, einige tasten sich noch an das Thema heran. Dabei sind es vor allem Übungsleiter_innen, die der Umgang mit kultureller und sprachlicher Vielfalt etc. oftmals vor neue Herausforderungen stellt. Die Fragen, die sich dabei stellen, sind: Kann der Sport zur Integration beitragen? Kann Integration „spielend“ gelingen? Kann Vielfalt den Sportverein bereichern? Welche Rolle spielt die Übungsleiter_in im interkulturellen Kontext?

In dieser Fortbildung zur Lizenzverlängerung mit 15 Lerneinheiten bekommen die Teilnehmer_innen mehr Handwerkszeug, Wissen und Sicherheit in der Arbeit mit Flüchtlingen und Migranten. So können die Übungsleiter_innen ihren Verein bei seinem Engagement zur Integration durch Sport unterstützen. Erfahren Sie, inwieweit Migration als Normalität gesehen wird und erhöhen Sie ihre interkulturelle Kompetenz.

Weitere Informationen enthält der Flyer Lippe ist bunt.

Datum: 21. und 22. April 2018
Ort: Sportzentrum des DBB, Elisabethstr. 86, 32756 Detmold
Kosten: 58 Euro
Anmeldung: bildungswerk@ksb-lippe.de
Tel.:    05231 627908
www.sportangebote-lippe.de

KI des Kreises aktiv bei der Eröffnung des IZIP in Blomberg

Fleißige Hände bastelten unterschiedlichste Vögel in den schillerndsten Farben.

Waffeln, basteln und Infos

Detmold/Blomberg. Am Freitag nahm das Integrationszentrum im Paradies in Blomberg offiziell seinen Betrieb auf. Mit diesem zentralen Anlaufpunkt auch für Jugendliche, Migrantinn_en, Flüchtlinge und Bürger_innen soll die Integration in Blomberg belebt werden. Ein Angebot ist dabei der vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Lippe (KI) initiierte ‚Runde Teppich‘, ein Beispiel der guten Zusammenarbeit.

Das KI nutzte entsprechend die Gelegenheit, den zahlreichen Gästen des IZIP seine vielfältigen Programme, Projekte, Veranstaltungen und Beratungsangebote vorzustellen. Als besondere Publikumsmagneten erwiesen sich dabei der Waffelstand und das Kinderbasteln des Projektes Rucksack KiTa. Die Mitarbeiterinnen des KI beantworteten unterdessen unterschiedlichste Fragen und gaben Informationsmaterialien an die Interessierten heraus.

 

NRWeltoffen präsentiert „Asyl-Dialoge“

Die ASYL-DIALOGE erzählen von Begegnungen, die Menschen verändern, von gemeinsamen Kämpfen in unerwarteten Momenten – eine dieser Geschichten spielt in Osnabrück, wo seit März 2014 ein breites Bündnis solidarischer Menschen bereits 30 Abschiebungen verhindern konnte und somit für viele bundesweit zum Vorbild wurde…

Wir hören diese Geschichte aus erster Hand, aus der Perspektive zweier junger AktivistInnen, die gezwungen sind, sich ein Katz- und Mausspiel mit der Polizei zu liefern. Die Geschichte konfrontiert uns mit der Frage, wie viel Mut wir entwickeln können, wenn aus zunächst lose verbundenen politischen AkteurInnen gute FreundInnen werden.

Auch die ASYL-DIALOGE entstanden durch ausführliche Interviews, lediglich gekürzt und ohne sprachliche Veränderungen: dokumentarisches, wortgetreues Theater.

Am 20. März 2018, von 16.30 Uhr bis 20.00 Uhr, wird die Aufführung im „Forum“ der Grundschule Asemissen, Berliner Str. 10, 33818 Leopoldshöhe-Asemissen stattfinden. Zum Empfang werden ein kleiner Imbiss und Getränke um 16:30 Uhr vom „Haus der Kirche Herberhausen“ angeboten. Sascha Schmittutz von NRWeltoffen Kreis Lippe übernahm die Organisation, durch den Abend führt Margit Monika Hahn vom KI Kreis Lippe. Für die Aufführung können Sie sich hier kostenfrei anmelden. Weitere Angaben können Sie dem Plakat Asyldialoge entnehmen.

START-Stipendien für talentierte Jugendliche mit Migrationsgeschichte

Die START-Stiftung vergibt Stipendien an talentierte Jugendliche mit Migrationsgeschichte, die Interesse an ihrer persönlichen und schulischen Weiterentwicklung haben.

Das Stipendium legt den Fokus auf die Förderung ihrer Bildungsbiographie und Potenziale. Es dauert drei Jahre und umfasst eine ideelle und materielle Förderung.

Bewerben können sich alle Schüler*innen, die
– entweder selbst oder deren Mutter oder Vater nach Deutschland zugewandert sind
– mit Aufnahme des Stipendiums zum 1.8.2018 in der 9. oder 10. Klasse sind, unabhängig von der aktuellen Schulform und dem
angestrebten Schulabschluss
– mindestens noch drei Jahre eine allgemein- oder berufsbildende Schule besuchen
– hohe soziale Kompetenzen aufweisen, sich engagieren und aktiv in die Gesellschaft einbringen wollen
– über gute Deutschkenntnisse (ab GER B1) verfügen
– bereit sind, Zeit zu investieren.

Sie können uns dabei helfen, dass möglichst viele junge Menschen von dieser Chance erfahren! Bitte machen Sie Schüler*innen auf unsere Ausschreibung aufmerksam und unterstützen Sie sie bei ihrer Bewerbung. Der Bewerbungszeitraum ist vom 1. Februar bis zum 15. März 2018. Die Bewerbung erfolgt online unter www.start-bewerbung.de.

In NRW sind neben der START-Stiftung auch das Schulministerium und das Integrationsministerium Träger des Stipendienprogramms. Die wichtigsten Informationen zum Stipendium und zu unserem Bewerbungsverfahren finden Sie im beigefügten Start_Flyer sowie auf www.start-stiftung.de.

 

Stellenangebot FSJ

Der TV Horn-Bad Meinberg 1860/1907 e. V. bietet, gemeinsam mit der Evangelischen Jugend Horn-Bad Meinberg, Haus der Jugend ′Alte Post′, und dem ′Kommunalen Integrationszentrum′ eine Stelle für ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ). Die Stelle ist so angelegt, dass in allen drei Organisationen gearbeitet wird, der Schwerpunkt der Tätigkeiten liegt im Bereich der Integration. Durch diese Konstellation bietet sich ein spannendes und vielfältiges Betätigungsfeld im Bereich der Integration durch Sport und in der sozialen Arbeit. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Ausschreibungstext FSJ .

Kinderbetreuerinnen für das Rucksack-Programm gesucht!

Sie betreuen gerne Kinder und haben vormittags Zeit?

Dann werden Sie aktiv im Rucksack-Programm des KI Lippe.

In Lage, Augustdorf und Detmold werden Frauen gesucht, die während der Rucksack-Gruppensitzung auf die Kinder der Teilnehmerinnen aufpassen.

Für die Tätigkeit werden keine besonderen Qualifikationen vorausgesetzt.

Wenn Sie Interesse haben, dann melden Sie sich bei:

Anne Grit Bangura

05231/ 62-2801

a.bangura@kreis-lippe.de

 

Fachtag des Kommunalen Integrationszentrums bietet Teilnehmern viele neue Impulse

Mehrsprachigkeit im Fokus

Mehrsprachigkeit von Kindern, darüber sind sich die Bildungsexperten einig, bedeutet Chance und Herausforderung gleichermaßen. Doch wie lässt sich die Tatsache, schon im Kindesalter nicht nur eine, sondern zwei oder noch mehr Sprachen sprechen zu können, für den weiteren Bildungsweg möglichst gewinnbringen einsetzen? Knapp 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben jetzt im Rahmen der vom Kommunalen Integrationszentrum Lippe (KI) organisierten Fachtagung „Mehrsprachigkeit als Bildungsressource – Ansätze, Impulse und Methoden“ im Kreishaus über diese und weitere Fragen diskutiert. In einem Impulsvortrag sowie in vier Workshops widmeten sich die Erzieherinnen und Fachleute aus den KiTas, Lehrkräfte, sozialpädagogische und schulpsychologische Fachkräfte der Schulen sowie die Lehrkräfte aus dem Erwachsenenbereich intensiv dem Thema.

Informierten über die Vorteile der Mehrsprachigkeit (von links): Mirjam Mann, Jörg Düning-Gast, Dr. Galina Putjata, Anke Freytag und Birgit Essling.

Jörg Düning-Gast betonte als Mitglied des Verwaltungsvorstandes, dass Vielfalt und Mehrsprachigkeit gelebte Selbstverständlichkeit im Kreis Lippe seien. Besonders freue ihn hierbei die Haltung der Kinder und Jugendlichen, für die Vielfalt etwas völlig Normales sei. Die Bedeutung der Mehrsprachigkeit unterstrich Düning-Gast durch den Hinweis, dass die beiden Programme des KI, „Rucksack KiTa“ und „Rucksack Schule“ in das Zukunftskonzept des Kreises Lippe aufgenommen worden seien. „Mit diesen beiden Programmen kann die Mehrsprachigkeit bei Kindern und Eltern in den nächsten Jahren wirkungsvoll gestärkt werden“, betonte Düning-Gast.

„Mehrsprachigkeit sollte in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen eine Ressource darstellen, die wertgeschätzt und beachtet wird“, stellte Anke Freytag, Vertreterin der Schulaufsicht heraus. Die gelebte und geförderte Mehrsprachigkeit sei eine wichtige Voraussetzung für den interkulturellen Dialog, die kulturelle Vielfalt und den Bildungserfolg.

Mit Ihrem Fachvortrag zeigte Dr. Galina Putjata von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster auf, dass die Schülerinnen und Schüler, die viele Sprachen sprechen und permanent zwischen verschiedenen Sprachen wechseln müssen, auch im kognitiven Bereich im Vorteil seien. Dies liege unter anderem an der verbesserten Gedächtnisleistung, wie die Referentin weiter ausführte. Sie begann Ihren Vortrag auf Russisch und stellte eine Mathematikaufgabe auf Englisch, bevor sie ihren Vortrag schließlich in deutscher Sprache fortsetzte und sensibilisierte so von Beginn an für das Thema Mehrsprachigkeit. Die Relevanz der „Alltagsintegrierten Sprachbildung“ in der KiTa war ihr ein weiteres Anliegen. Methoden zur Förderung der Mehrsprachigkeit in KiTas seien das Vorlesen (lassen) von mehrsprachigen Märchen, Begrüßungszeremonien in mehreren Sprachen sowie mehrsprachige Veranstaltungen für Eltern, so die Referentin.

Auch in den Folgejahren, in der Schule, sollten Kinder und Jugendliche ermutigt werden, ihre Familiensprache zu sprechen. „Dies gibt ihnen nicht nur emotionalen Halt, Kenntnisse und regelmäßiges Sprechen in der Familiensprache wirken sich auch erwiesenermaßen auf das Erlernen der deutschen Sprache aus“, wie Dr. Putjata betonte. Zudem plädierte sie für eine sensiblere Begrifflichkeit, es gehe nicht um „monolingual“, „bilinigual“ oder „mulitlingual“, viel passender sei der Begriff „happylingual“.

„Mehrsprachigkeit ist ein wichtiges Bildungsziel, doch erfordert es einen großen politischen Ideenreichtum, damit die vielen Sprachen Europas lebendig bleiben können“, so Birgit Essling, Leiterin des Europe Direct Informationszentrum des Kreises Lippe. Wenn diese Sprachen nur noch in der Freizeit gesprochen würden und im offiziellen Sprachgebrauch ausschließlich englisch gesprochen würde, wäre das ein Kulturverlust, der in krassem Widerspruch zu den Werten der Europäischen Union stehe, betonte Essling.

 

Integrationsstaatssekretärin Serap Güler zu Besuch im Kommunalen Integrationszentrum Lippe

Direkter Austausch an der Basis

Um sich direkt vor Ort über den Ist-Zustand sowie die künftigen Pläne der Integrationsarbeit im Kreis Lippe auszutauschen, war die nordrhein-westfälische Integrationsstaatssekretärin Serap Güler jetzt im Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Lippe (KI) in Detmold zu Gast. „Mir ist es wichtig, die Integrationsarbeit in den Kreisen und kreisfreien Städten vor Ort persönlich kennenzulernen. Die Bedarfe sind in den Regionen sehr verschieden. Das müssen wir stärker berücksichtigen“, so Güler zum Anlass ihres Besuches. „Für die bessere Vernetzung der Integrationsarbeit vor Ort sind die Kommunalen Integrationszentren mittlerweile unverzichtbar“, stellte die Staatssekretärin zudem heraus. Die Landesregierung werde der kommunalen Integrationsarbeit neue Struktur verleihen und habe vereinbart, die Voraussetzung für eine auskömmliche Finanzierung der Einrichtungen aus Landesmitteln bis zum Ende der Legislaturperiode 2022 zu sichern. Dass das Geld gut angelegt sei, zeige das KI Lippe, das trotz der bisher nur kurzen Arbeitsphase von knapp fünf Jahren sehr breit und vielfältig aufgestellt sei.

Haben in Detmold gemeinsam über Integration gesprochen (von links): Alexandra Steeger, Leiterin des KI, Serap Güler und Landrat Dr. Axel Lehmann.

„Das KI mit seinen niedrigschwelligen Angeboten, wie dem `Runden Teppich´ und seinen breiten Möglichkeiten an Fortbildungen und Vorträgen, trägt dazu bei, dass geflüchtete Menschen so schnell und so gut wie möglich hier im lippischen Alltag ankommen und leistet somit einen wichtigen Beitrag, damit Integration gelingt. Ich freue mich, dass Frau Güler sich einen eigenen Eindruck von der Arbeit hier vor Ort verschafft“, so Landrat Dr. Axel Lehmann. Durch die Flüchtlingswelle seien die Anforderungen bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in den letzten drei Jahren stark gestiegen und damit auch die Aufgaben des KI in Lippe.

Karl Eitel John, zuständiger Vorstand der Kreisverwaltung, wies eindrücklich darauf hin, dass die Arbeit eines Kommunalen Integrationszentrums mit der Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen nicht beendet sei. „Damit sind die Menschen noch nicht in die Gesellschaft integriert.“ Zudem müsse sich das KI auch um die Integration der anderen, teilweise schon länger in Lippe wohnenden Migrantengruppen wie etwa Zuwanderer aus Südeuropa oder die den Ruhestand erreichende Gruppe der ehemaligen Gastarbeiter kümmern.

Aus der anschließenden angeregten Diskussion nahm Güler einige Hinweise aus der Praxis ins Ministerium mit. Von der Reduzierung der behördlichen Anlaufstellen bei der Genehmigung einer Ausbildungsduldung über zusätzlichen Deutschunterricht beim Übergang in den Regelschulbereich bis zur gewünschten längeren Planungssicherheit bei der Mittelzuweisung wurden einige Möglichkeiten der Optimierung zwischen der Politik und den Aktiven in der Integrationsarbeit vor Ort ausgelotet.

 

Starkes Zeichen gegen Diskriminierung

Kommunales Integrationszentrum ist Regionalkoordination für Projekt „Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage“

Mit knapp einhundert Teilnehmern bot das OWL-weite Treffen der „Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage“ im Bielefelder Rathaus ein eindrucksvolles Bild des Engagements gegen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Glaubens, ihres Geschlechts, der sexuellen Orientierung, der Hautfarbe und Herkunft, der Behinderung, der Schulart oder der Nationalität. Als offizielle Regionalkoordination des Projektes für Lippe, fungiert ab sofort offiziell das Kommunale Integrationszentrum des Kreises (KI). Die Benennung erfolgte im Rahmen des OWL-Treffens im Bielefelder Rathaus.

Hat die Benennungsurkunden überreicht: Frauke Ritter (3. v. links) im Kreise der Vertreter der ersten offiziellen Regionalkoordinationen in OWL.

Hintergrund: Aktuell nehmen bundesweit über 2500 Schulen an dem Antidiskriminierungsprojekt teil, darunter über 700 Bildungseinrichtungen aus Nordrhein-Westfalen. „Das entspricht 12,5 Prozent aller Schulen im Land“, so Frauke Rütter von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bundesweit koordiniert. Um das Projekt auf regionaler Ebene bedarfsgerecht umzusetzen und zu unterstützen, gibt es die sogenannten Regionalkoordinationen. In Lippe nimmt diese Rolle seit vielen Jahren das Kommunale Integrationszentrum des Kreises (KI) durch das Engagement im Couragenetzwerk wahr. Mit der Übergabe der Benennungsurkunde als Regionalkoordination aus den Händen von Frauke Rütter, bekommt dieses Engagement jetzt auch einen offiziellen Charakter. „Schon seit langem stützen sie das Projekt und nun bekommen Sie die offizielle Anerkennung für diese Arbeit“, so die Bundeskoordinatorin.

Im weiteren Verlauf des OWL-Treffens stellte der bekannte Schriftsteller Leonhard F. Seidl in einer Lesung seinen Kriminalroman „Fronten“ vor. Seidl verknüpft in seinem Roman die Lebenswege dreier Protagonisten miteinander. Den der vorbildlich integrierten kurdischen Ärztin Roja Özen, den des durch den Balkankrieg traumatisierten Bosniers Ayyub Zlatar und den von Markus Keilhofer, der bei seinen fanatischen „Reichsbürger“-Großeltern aufwuchs. Nach der Lesung nutzten die Zuhörerinnen und Zuhörer die anschließende Diskussion zu einem intensiven Austausch über Rassismus und Fanatismus in einer Gesellschaft voller Angst und Vorurteile.

Mit den sechs Workshops „Wir jagen den Papiertiger“, „Rassismuskritische Perspektiven auf Unterricht, Schule/Schulalltag“, „Widersprechen – aber wie?“ „Hate Speech – Meinungsmache im Netz“, „Menschenbilder“ und „Der NSU-Komplex – zwischen institutionellem Rassismus, Vertuschung und rechtem Terror“, wurden außerdem unterschiedliche Schwerpunktthemen der antirassistischen Arbeit, von Unterrichtsplanung bis zum kreativen Schreiben, diskutiert. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung in den einzelnen Veranstaltungen wurden die Treffen auf den Fluren und während der Pausen für den Austausch und die intensive Netzwerkarbeit genutzt.