Kommunales Integrationszentrum feiert Geburtstag

Zehnjähriges Bestehen der Anlaufstelle für Integration im Kreis Lippe

Seit etwas mehr als zehn Jahren bildet das Kommunale Integrationszentrum (KI) des Kreises Lippe eine Basis für gelingende Integrationsarbeit in Lippe. Mit dem Ziel, Teilhabe von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte durch die Unterstützung der Integrationsakteure zu verbessern, ist das KI Ende 2013 gestartet. Seit 2020 ergänzt das vom Land NRW geförderte Kommunale Integrationsmanagement (KIM) das Angebot des KI durch die Möglichkeit, die zugewanderten Menschen in Rahmen eines Case Managements vor Ort in den lippischen Kommunen individuell zu begleiten.

„Dass das Kommunale Integrationszentrum unverzichtbar für die kommunale Integrationsarbeit ist, ist nach zehn Jahren nur noch deutlicher geworden. Mit dem KI haben Zugewanderte und Geflüchtete in Lippe einen zentralen Ort, an welchem Beratungen und passende Integrationskurse vermittelt werden. Diese zielgerichtete Hilfe finde ich sehr wichtig“, betont Landrat Dr. Axel Lehmann. „Meiner Ansicht nach wurde dies besonders in den Krisenjahren, in denen viele Menschen nach Deutschland kamen, deutlich. Aber auch darüber hinaus erleichtert das Kommunale Integrationszentrum die Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene in der Integration maßgeblich“, ergänzt er.

„Seit der Eröffnung im Jahr 2013 leistet das Kommunale Integrationszentrum einen wertvollen Beitrag zur Integration von Zugewanderten und Geflüchteten in Lippe. In den vergangenen Jahren haben wir viele Angebote an den Start gebracht, die sowohl die lippischen Städte und Gemeinden als auch KiTas, Schulen und Ehrenamtliche bei ihrer Arbeit mit den Zugewanderten unterstützen. Einige dieser Angebote sind zu großen Teilen durch das Land NRW gefördert“, sagt Sabine Beine, zuständige Verwaltungsvorständin des Kreises Lippe.

Auch der Laien-Sprachmittlerpool des Kommunalen Integrationszentrums entwickelt sich stetig weiter. Mittlerweile umfasst er knapp 170 ehrenamtliche Personen, die insgesamt rund 40 Sprachen beherrschen. Sie helfen, Sprachbarrieren zu überwinden und unterstützen unter anderem bei Behördengängen sowie Elterngesprächen in KiTa und Schule. Allein im Jahr 2023 wurden sie knapp 1700 Mal angefragt.

„Mehr als 800 Eltern mit Zuwanderungsgeschichte haben zum Beispiel bislang von den Bildungsprogrammen ‚Griffbereit‘ und ‚Rucksack‘ profitiert. Mit beiden Programmen fördert das KI mithilfe eigens ausgebildeter Elternbegleiterinnen und -begleitern Mehrsprachigkeit und ebnet Eltern mit Zuwanderungsgeschichte den Zugang zu Bildungsinstitutionen. Jährlich werden außerdem 300 Kinder und Jugendliche im Rahmen einer ‚Seiteneinstiegsberatung‘ an die lippischen Schulen vermittelt“, legt Alexandra Steeger, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, den Erfolg des KI in Lippe dar.

Die Erweiterung um das KIM trägt darüber hinaus zu einer verbesserten Zusammenarbeit von Behörden, Ämtern und freien Trägern im Integrationsbereich durch Fallanalysen und Vernetzung bei. Das dazugehörige KIM Case Management übernimmt die operativen Aufgaben und fokussiert sich auf die direkte Arbeit mit den Zugewanderten, definiert Ziele und identifiziert etwaige Lücken im Unterstützungssystem. In einem zweiten Schritt werden die Angebote des KIs bei Bedarf entsprechend angepasst. Auf diese Weise unterstützt das KIM Case Management zugewanderte Menschen in Lippe besonders gezielt und auf den individuellen Bedarf abgestimmt.

Insgesamt gibt es 54 Kommunale Integrationszentren in ganz Nordrhein-Westfalen, die von den jeweiligen Kreisen oder kreisfreien Städten betrieben und vom Land NRW gefördert werden. „Dass das KI ein verlässlicher Partner ist, zeigte sich nicht nur in den Jahren 2016 und 2022, als viele Menschen aus Krisenregionen nach Deutschland kamen. Es ist dem KI gelungen, dass über Migration auch dann gesprochen wird, wenn es keine Krise zu bewältigen gibt“, schließt Alexandra Steeger ab.

 

Bild-Beschreibung: (Symbolfoto) Mütter, die am „Rucksack“-Bildungsprogramm teilnehmen, besuchen den Lagenser Wochenmarkt (Foto: Kreis Lippe)

Sekundarschule Horn-Bad Meinberg gewinnt den Heimatpreis

Heute aus gestern für morgen: Projektgruppe forscht zu Franz Hausmann

Überzeugter Verfechter des Frauenwahlrechts und der optimalen Schulbildung für alle, schlechter Redner, Gegner des fürstlichen Jagdrechts, Tierfreund und überzeugter Demokrat, das beschreibt Franz Hausmann, doch wo findet man das und vor allem, wen interessiert es? Eben die letzten beiden Fragen stellte sich die Projektgruppe HausmannReloaded der Sekundarschule Horn-Bad Meinberg vor dem Denkmal stehend und suchte Antworten.

Für diese Arbeit wurde der Projektgruppe nun der Heimatpreis der Stadt Horn-Bad Meinberg in Höhe von 2.500 Euro zugesprochen, eine Entscheidung, die von HausmannReloaded begeistert aufgenommen wurde.

„Bis auf die wenigen Angaben auf dem Denkmal und dem Straßenbild findet man nichts zu Franz Hausmann“, moniert Melda Aydin, Schülerin im Projektkurs, weder den Einheimischen noch den Touristen werde klar, wie bedeutend der Politiker tatsächlich war. Doch auch wenn die Informationen gesammelt worden sind, wie bringt man sie an die Interessierten? „Schon von Anfang an beschäftigte sich die Projektgruppe mit der Definition der Zielgruppen und den dafür geeigneten Medien“, so Dr. Frank Oliver Klute vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises, der die Projektgruppe gemeinsam mit dem Lehrer Leonard Gödde leitet, um so Hausmann und seine Ideale wieder präsenter zu machen.

So wurde nicht nur in verschiedenen Büchern nach Informationen gesucht, auch im Landesarchiv und dem Kirchenarchiv der Horner Kirchengemeinde wurde nach Angaben zu Hausmann gesucht. „Wir konnten das Heiratsdatum ebenso verifizieren wie die Angaben zu seinen Kindern“, erklärte Gödde, „die Schülerinnen und Schüler stellten sich den Herausforderungen der Sütterlinschrift ebenso wie die damals typischen Ausdrucks und Stils der Texte.“ Darüber hinaus ergaben sich auch Erkenntnisse zum Leben des ausgehenden 19.Jahrhunderts. „Wenn die Familien kein Geld hatten, konnten die Kinder auch mit Talent keine höheren Schulen besuchen“, stellte Merle Giebe, Teilnehmende des Projektes, fest.

Aber auch die Kreativität der Teilnehmenden wurde gefordert. Denn die Projektgruppe will gerade auch für Jugendliche den Demokraten Hausmann zugänglich machen. „Es wurde ein Drohnenvideo vom Denkmal gedreht und eingesprochen, wir erstellen kleine Sequenzen für Instagram und schreiben Artikel für die Homepage.“, erläuterte Aydin, diese seien dann per QR-Code am Denkmal abrufbar. Zudem sei mit Hilfe des Heimatvereins Horn eine Infotafel zu Franz Hausmann erstellt worden, die dann in der Nähe des Denkmals über den Horner Demokraten und Juristen informiere, so Giebe ergänzend.

„Es ist nicht leicht, eine so spezielle Projektgruppe im Schulalltag zu verankern“, wie Gödde erläuterte, so habe es durchaus organisatorische Herausforderungen gegeben, die eine kontinuierliche und stringente Arbeit behinderten. Mit einer neuen Gruppe aus anderen Jahrgängen will die Schule nun dem Projekt optimalere Bedingungen bieten.

Auch die Schulleitung ist begeistert, dass das Engagement der Projektgruppe HausmannReloaded mit dem Heimatpreis gewürdigt wurde. „So können wir den Teilnehmenden Exkursionen ermöglichen und auch bei der Produktion der verschiedenen Informationsmedien professionelle Wege beschreiten“, wie Schulleiterin Ruth Symann abschließend feststellte, Hausmann stehe für die demokratischen Grundwerte und biete sich damit als Orientierung für die Schule an.

 

Bild-Beschreibung: Merle Giebe, Dr. Frank Oliver Klute, Melda Aydin, Johannes Gediken, Ruth Symann sowie Leonard Gödde freuen sich über den Heimatpreis und sehen ihn als Ansporn für die weitere Arbeit.

Hybride Deutschkurse des Kommunalen Integrationszentrums durch Robert Bosch Stiftung gefördert

Neues Sprachkursformat in Lippe

Ein Flächenkreis mit überschaubarem ÖPNV-Angebot, ein großer Bedarf an passenden Deutschkursen und eine strikte Förderpolitik des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) – die Gelingensbedingungen für Deutschkurse im Kreis Lippe sind nicht optimal.

Durch die Förderung des Projektes Land.Zuhause.Zukunft der Robert Bosch Stiftung und der Universität Hildesheim konnte das Kommunale Integrationszentrum des Kreises, begleitet durch das Beratungsunternehmen Ramboll, ein innovatives Sprachkurskonzept entwickeln. „Für die Realisierung das Konzept des hybriden Deutschkurses konnten nun mit einem weiteren Förderbescheid die notwendigen Mittel für zwei Kurse nach Lippe geholt werden“, freut sich Projektleiter Dr. Frank Oliver Klute.

In dem Konzept werden drei Räumlichkeiten mit Übertragungstechnik zusammengeschaltet, die Lehrkraft wechselt dabei turnusgemäß an den drei Orten durch. Durch diese Mischung aus Präsenz- und Onlineunterricht können die Menschen vor Ort mit kurzen Wegen an den Kursen teilnehmen, treffen und helfen sich untereinander, können sich durch die Technik auch mit allen anderen in Realzeit austauschen und haben zudem den regelmäßigen Austausch mit der Lehrkraft vor Ort.

„Mit den knapp 50.000 Euro Förderung der Robert Bosch Stiftung können wir zwei Sprachkurse realisieren“, freute sich Verwaltungsvorständin Sabine Beine, es werde mit einem B1- Kurs noch im Februar gestartet dann folge im Sommer ein Alphabetisierungskurs.

So werden Sprachkursangebote realisiert, die die individuellen Sprachniveaus der Teilnehmenden berücksichtigen und für die es sonst von der Teilnehmendenzahl in den kleineren Kommunen keine Möglichkeit gäbe. So können beispielsweise für jeweils fünf Teilnehmende in drei Kommunen trotzdem ein notwendiges Angebot zusammengestellt werden. „Damit auch weitere Kurse in anderen Kommunen angeboten werden können, wollen wir, mit Unterstützung von Ramboll und der Robert Bosch Stiftung, beim BAMF eine Zertifizierung erreichen“, erläutert Dr. Klute, das diene dann der Nachhaltigkeit und überwinde zudem die Nachteile im ländlichen Raum bei den Kursangeboten.

„Jede Person, die wir mit diesem zusätzlichen Angebot erreichen können, hilft, die Integration in den Kommunen voranzutreiben“, so der Projektleiter, das helfe bei der Arbeitsaufnahme, den Gesprächen mit Kita und Schule sowie beim Miteinander im Wohnort.

„Durch dieses neue Kursformat, das wir gemeinsam mit den Volkshochschulen und dem Netzwerk Lippe umsetzen, können insbesondere die kleineren Kommunen unterstützt werden, da dort vor Ort zumeist die Mindestteilnehmendenzahlen für BAMF-geförderte Kurse nicht erreicht werden können“, wie Beine abschließend betonte.

 

Bild-Beschreibung: Symbolbild

Neues bei den digits

Es weihnachtet sehr!

Neue Links rund um Weihnachten finden Sie jetzt auf unserem Padlet „Digits“. Kopiervorlagen, ein digitaler Adventskalender, Unterrichtsideen für die Weihnachtszeit.

Wohnungsführerschein in Schlangen und Bad Salzuflen

Was gehört in welche Tonne? Die Abfallberatung in Lippe erläutert die korrekte Sortierung und auch, warum das so ist.

Egal ob neu zugewandert oder die erste eigene Wohnung – mit dem geplanten Einzug in eine Wohnung kommen eine Menge Fragen zu verschiedenen Themen auf. Damit der Einzug und auch das harmonischen Miteinander in der Nachbarschaft klappt, hat das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Lippe (KI) mit den Partnerorganisationen den ‚Wohnungsführerschein – für ALLE in Lippe‘ entwickelt.

„In den vergangenen Wochen fanden die Module des Wohnungsführerscheins in Schlangen und in Bad Salzuflen statt, insgesamt konnten 70 Menschen in den fünf Modulen geschult werden“, freut sich Anne-Kathrin Edler vom KI.

Mit den Themen ‚Wohnungssuche und Unterstützungsmöglichkeiten‘, ‚Verhalten in der Wohnung – glückliche Nachbarn, glückliche Vermieter:innen‘, ‚Richtige Abfallentsorgung und warum das wichtig ist‘, ‚Verträge rund um die Wohnung‘ sowie ‚Strom sparen – besser heizen‘ wurden die wichtigsten Bereiche rund um das eigene Zuhause angesprochen.

„Diese fünf Module, die auch unabhängig voneinander besucht werden konnten, erweitern das Wissen rund um das Thema ‚Wohnen’“, so Edler, und seien auch auf der Seite der Vermietenden bekannt und anerkannt. Der Wohnungsführerschein steigere somit auch die Chance, eine Wohnung vermietet zu bekommen, so Edler weiter.

Gemeinsam mit der Abfallberatung des Kreises Kippe und der Verbraucherzentrale werden unter anderem Tipps zur Energieeinsparung und Abfallvermeidung sowie zu allgemeinen Verhaltensregeln und zum verfügbaren Einkommen gegeben.

Weitere Kurse zum Wohnungsführerschein wird es auch in weiteren Lippischen Kommunen geben, Informationen dazu sind unter https://willkommen-in-lippe.de/events/ zu finden.

BU: Was gehört in welche Tonne? Die Abfallberatung in Lippe erläutert die korrekte Sortierung und auch, warum das so ist.

Neue Wohnung gesucht – aber bisher kein Glück? Mach den Wohnungsführerschein in Schieder

Egal, ob neu zugewandert oder die erste eigene Wohnung – mit dem geplanten Einzug in eine Wohnung kommen eine Menge
Fragen zu verschiedenen Themen auf, und das wissen auch die Vermieter:innen. Um sowohl den Wohnungssuchenden als auch
den Vermieter:innen Sicherheit zu geben, wurde der „Wohnungsführerschein – für ALLE in Lippe“ entwickelt. In 5 Modulen erfährst du alles, was du bei der Wohnungssuche wissen solltest. Die Veranstaltungen sind kostenlos und dauern ungefähr 90 Minuten.

Was?:

  • Infos zur Wohnungssuche und Unterstützungsmöglichkeiten
  • Verträge rund um die Wohnung
  • Warum ist richtige Abfallentsorgung wichtig?
  • Verhalten in der Wohnung – glückliche Nachbarn, glückliche Vermieter:innen
  • Strom sparen – besser heizen

Wann?:

26.10., 02.11., 09.11., 16.11. und 23.11.2023 von 16.00 Uhr bis ca. 17.30 Uhr

Wo?:

Im Rathaus, Domäne 3 in Schieder

„Demokratiebildung ist eine Querschnittaufgabe“

Fachtag ‚Zusammen in Vielfalt -Demokratie im Alltag‘ im Kreishaus

‚Rebellion‘ im Kreistagssitzungssaal, Almir, Jeremy und Amir (von links) performen ihren Rapsong, der auch von Brigitte van Ahee von den OMAS GEGEN RECHTS (hinten links) begeistert verfolgt wurde.

Ein buntes Treiben an den Ständen im Foyer, Vernetzungen an den Stehtischen und der Fachaustausch mit den OMAS GEGEN RECHTS, dem Projekt Wegweiser oder der SystEx-Fachkraft. Über 70 Teilnehmende des Demokratie-Fachtags ‚ Zusammen in Vielfalt -Demokratie im Alltag‘ nutzten die Gelegenheit, in Workshops zu unterschiedlichen Angeboten im demokratischen Miteinander zu arbeiten, sich umfangreich zu informieren und durch Kunstbeiträge mitreißen zu lassen.

Sabine Beine stellte in ihrer Begrüßung als zuständige Verwaltungsvorständin heraus, dass sie mit dem Wort Demokratie eine Vertrautheit verbinde, dass sie sehe, dass wir die Demokratie als selbstverständlich hinnähmen und dass man wisse, das Recht zu haben überall frei zu sagen, was man denke. Darüber hinaus könne man die Freiheit genießen, im Rahmen der Gesetze tun und lassen zu dürfen, was einem gefällt und die Garantie dazu über die Grundrechte zu haben.

Es gebe aber auch Symptome einer Krise, die sie am Aufstieg rechtspopulistischer Parteien, der tendenziell sinkenden Wahlbeteiligung, und dem abnehmenden Vertrauen in das politische System festmachte.

In ihrem Fazit betonte sie, dass die Demokratie verteidigt werden müsse „und das nicht nur von Politikern oder Verantwortungsträgern, sondern von uns allen aus der Mehrheits-Gesellschaft.“ Sie wisse, dass Demokratie nicht einfach sei, es gebe Herausforderungen, den politischen Diskurs und es gelte, andere Meinungen zuzulassen und Kompromisse zu schließen – „aber es lohnt sich“, ist sie sich sicher.

In seinem Vortrag ‚Politische Bildung – Demokratiebildung: Kernauftrag von Schule und Jugendarbeit‘ stellte Ulrich Ballhausen unter anderem heraus, dass die Demokratiearbeit durch die aktive demokratische Partizipation der Kinder und Jugendlichen erfolgen müsse. Zudem wies er darauf hin, dass neben der Schule beispielsweise auch Sportvereine und die kulturelle Jugendbildung Orte der Demokratieerziehung seien.

Einer angemessenen Demokratiebildung in Schulen stehe unter anderem die marginale Stundenausstattung entgegen, so ist sich Ballhausen sicher, sowie die hohe Quote an fachfremdem Unterricht, der in NRW an Hauptschulen zu knapp 86 Prozent und an Sekundarschulen zu knapp 82 Prozent stattfinde. So schlussfolgerte er, dass man sich im Klaren darüber sein müsse, „dass Demokratiebildung/ politische Bildung eine Querschnittsaufgabe, ein Arbeitsprinzip, eine Haltung, aber auch eine Fachprofession ist.“

Mitreißend waren die Darbietungen des Teams ‚Lichter der Großstadt‘ aus Hagen um Gandhi Chahine. Mit Ihren Texten und Tänzen zu Chancengleichheit, Ausgrenzung und der eigenen Identität begeisterten die Jugendlichen per Rapsong ‚Rebellion‘, Poetry-Slam und Schauspiel mit ihren gelungenen Einblicken in ihre Leben als junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Brigitte van Ahee rundete mit Ihren Poetry-Slams aus Sicht einer Oma gegen rechts das Kulturprogramm passend ab.

Die Ergebnisse aus allen Workshops fließen in die Arbeit des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Lippe ein und werden, ebenso wie die Unterlagen zum Ballhausenvortrag, den Teilnehmenden zur Verfügung gestellt. Zukünftig wird der Demokratietag alle zwei Jahre stattfinden.

Termine für den Wohnungsführerschein in Schlangen und Bad Salzuflen-Schötmar

Egal ob neu zugewandert oder die erste eigene Wohnung – mit dem geplanten Einzug in eineWohnung kommen eine Menge Fragen zu verschiedenen Themen auf, und das wissen auch dieVermieter:innen. Um sowohl den Wohnungssuchenden als auch den Vermieter:innen Sicherheit zugeben, wurde der „Wohnungsführerschein – für ALLE in Lippe“ entwickelt.

Mit dem Wohnungsführerschein verbesserst du deine Chancen auf dem Wohnungsmarkt! Der Wohnungsführerschein besteht aus 5 Modulen, die du unabhängig voneinander besuchen kannst. Die Teilnahme an einem Modul wird auf einer Stempelkarte festgehalten, die du mitnimmst. Der Wohnungsführerschein richtet sich an dich, wenn du dein Wissen zum Thema „Wohnen“ erweitern möchtest. Die Teilnahme ist kostenlos.

5 Termine 2023 in Schlangen jeweils von 17 bis 18.30 Uhr:

5.9.: Wohnungssuche und Unterstützungsmöglichkeiten

12.9.: Verträge rund um die Wohnung

19.9.: Richtige Abfallentsorgung und warum das wichtig ist

26.9.: Verhalten in der Wohnung -glückliche Nachbarn, glücklicheVermieter:innen

25.10.: Strom sparen -besser heizen

Veranstaltungsort: Bürgerhaus, Rosenstr. 11 in 32189 Schlangen. Anmeldungen über das Sozialamt Schlangen, Frau Malita Makoza: 05252 – 981 150

5 Termine 2023  in Bad Salzuflen-Schötmar jeweils von 10 bis 11.30 Uhr:

7.9.: Wohnungssuche und Unterstützungsmöglichkeiten

14.9.: Verträge rund um die Wohnung

21.9.: Richtige Abfallentsorgung und warum das wichtig ist

28.9.: Verhalten in der Wohnung -glückliche Nachbarn, glückliche Vermieter:innen

18.10.: Strom sparen -besser heizen

Veranstaltungsort: AWO Begegnungszentrum, Neue Straße 3 in Bad Salzuflen Schötmar. Anmeldungen über das Quartiersmanagement Schötmar 05222 – 9389 022 oder Qm-Schoetmar@bad-salzuflen.de

Kreis Lippe Teil der bundesweiten digitalen Integrations-Plattform

Auftaktveranstaltung mit ergiebiger Beteiligung

Menschen müssen sich in einer neuen Umgebung zeitnah zurechtfinden. Behörden, Institutionen, Vereine und Gruppierungen unterstützen die neu zugewanderten Menschen dabei. Die verschiedenen Hilfsangebote sowie die Informationen darüber waren in Lippe bisher nicht leicht zu koordinieren, mit der Nutzung der App ‚Integreat‘ will der Kreis Lippe diesen Herausforderungen gerecht werden.

Seit nunmehr acht Jahren gibt es die von der TU München und dem Sozialreferat der Stadt Augsburg entwickelte App bereits, die inzwischen von mehr als 90 Städten und Landkreisen eingesetzt wird. Sie bündelt lokale Informationen, Angebote, Tipps und Kontakte sowie Beratungsstellen. „Nahezu alle Migrantinnen, Migranten und Geflüchteten haben Smartphones, die Integrationsthematik und die Inhalte haben eine hohe Dynamik und nicht immer besteht der Zugriff auf eine stabile Internetverbindung, wie Michael Mittag vom Anbieter ‚Tür an Tür‘ feststellte, Behörden und Beratungsstellen würden entlastet, trotzdem könne ‚Integreat‘ die Fach- und Migrationsstellen nicht ersetzen.

Auch wenn die technische Betreuung durch den Anbieter ‚Tür an Tür‘ gewährleistet wird, die inhaltliche Pflege obliegt dem kommunalen Projektteam vor Ort in Lippe. Entsprechend breit ist das Organisationsteam aufgestellt. Neben Cosmina Ahrweiler und Jessica Keitel vom Kommunalen Integrationsmanagement des Kreises Lippe gehören auch Katharina Bärtram vom Kreis, Laura Estevo von der Stadt Detmold, Dennis Löwen vom Jobcenter sowie Ilka Gräber und Julian Hördemann vom Netzwerk Lippe der Gruppe an.

„Die App ‚Integreat‘ ist ein weiterer Schritt in den Integrationsbemühungen des Kreises Lippe“, stellte Ahrweiler heraus, sie solle vor allem praktische Unterstützung bieten. „Die App bietet in erster Linie Unterstützung für die Neuzugewanderten und für Behörden, aber auch für Beratungsstellen und alle haupt- und ehrenamtlichen Kräfte“, wie die Organisatorin erläuterte, für die Implementierung der App im Kreis Lippe sei dafür die Kollaboration und die Zusammenarbeit der Integrationsakteure im Kreis Lippe unabdingbar.

Die Auftaktveranstaltung wurde nicht nur für die Informationen genutzt, so wurden die Teilnehmenden in fünf Runden gebeten, ihre Ideen zu den Themen Arbeit, Alltag und Teilhabe, Bildung und Sprache, Gesundheit sowie Kinder, Jugend und Familie einzubringen. „Von der Qualität und Vielfalt der Beiträge waren wir wirklich begeistert“, so Mitorganisatorin Jessica Keitel, diese Ideen würden bei der Entwicklung der Lippischen Version der App durch das Organisationsteam auf jeden Fall mit einbezogen.

In den kommenden Wochen werden darüber hinaus auch die Übersetzungen in die für Lippe relevanten Sprachen vorgenommen, damit möglichst zeitnah den Akteuren und Zugewanderten Menschen diese digitale Unterstützung in der Integrationsarbeit zur Verfügung stehen wird.