Projekt im Lippischen Landesmuseum als Teil der Integrationswoche
Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Lippe (KI) wird fünf Jahre alt – ein Grund, um zu feiern! Mit einem bunten Mix aus Veranstaltungen bringt das KI die Themen Integration und Migration mit seinen vielschichtigen Aspekten in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung.
Das Lippische Landesmuseum beteiligte sich mit der außergewöhnlichen Aktion „Treffpunkt Museum! Meine Geschichte – Unsere Geschichte“. In dem Kurs lernten die Teilnehmer die Sammlungen kennen und warfen einen Blick hinter die Kulissen, in die Magazine des Museums. Über die vielfältigen Exponate wurden ihnen die Kultur und Geschichte Lippes anschaulich und kurzweilig nähergebracht. Der Workshop hatte das ehrgeizige Ziel, Menschen mit Migrationshintergrund nicht nur die Funktion eines Museums zu erläutern, sondern sie für die Einrichtung zu begeistern. Denn, wer vom Museum begeistert ist, bringt Freunde, Verwandte und Bekannte mit, also eine Besuchergruppe, die den Kultureinrichtungen bislang eher fern blieb. Kann so ein Projekt funktionieren?
„Es funktioniert sehr gut“, war Museumspädagogin Melanie Delker-Hornemann begeistert. Gemeinsam mit Mario Rakuša, verantwortlich für Marketing und Presse, betreute sie die buntgemischte Gruppe mit Teilnehmern aus Syrien, Afghanistan, dem Iran und Irak.
„Die Teilnehmer sind ausgesprochen Wissbegierig an unserer Geschichte, die ihnen recht fremd ist. Sie entdecken aber auch in einigen Ausstellungsstücken bekanntes aus ihrer alten Heimat und sind sehr überrascht es hier, in einer Vitrine, zu sehen“, stellte Delker-Hornemann fest.
Unterstützt wurde das Projekt auch vom Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg. Viele der Beteiligten kamen vom Berufskolleg und wurden von Diplom-Pädagogin Angelika Helmig begleitet. Aus eigenem Antrieb entschieden sich die Kursteilnehmer dafür, auch am Feiertag, dem Tag der Deutschen Einheit, zu lernen. Denn die Zeit drängte. Das große Finale des Projekts fand am Sonntag, den 7.Oktober, dem letzten Tag der „Woche für die Vielheit“, statt. Persönliches Lieblingsobjekt, spannende Geschichte oder beindruckendes Gemälde – zum Abschluss erzählten vier Teilnehmer des Kurses vor Publikum „ihre Geschichte“ im Museum.