Schulische Integration steht im Fokus des Austauschs
Der Kreis Lippe erhielt Besuch aus Schweden, um über unterschiedliche Ansätze zur Integration zu sprechen. Das Ziel ist in Deutschland wie in Schweden dasselbe: Zugewanderte Kinder und Jugendliche sollen zeitnah und an ihren individuellen Möglichkeiten orientiert optimal in Schule integriert werden. Darüber haben sich die schwedischen Gäste und Mitarbeitenden des Kommunalen Integrationszentrums (KI) des Kreises Lippe ausgetauscht.
„Die verschiedenen Programme zur Integration gelten für alle zugewanderte Kinder und Jugendlichen. Allerdings war der Austausch mit den schwedischen pädagogischen Lehr- und Fachkräften von den aktuellen Herausforderungen bei der schulischen Integration der Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine geprägt“, betont Alexandra Steeger, Fachgebietsleiterin Integration beim Kreis Lippe.
Das Team der Interkulturellen Spracheinrichtung der Kommune Norrköping in Schweden, Edina Muratagic, Dennis Platin und Julian Hollmann stellte die Organisation des herkunftssprachlichen Unterrichts vor. In Schweden habe jedes Kind, das zu Hause bilingual oder in einer anderen Muttersprache als Schwedisch erzogen werde, das Recht auf Unterricht in der eigenen Herkunftssprache. Dieser Unterricht werde dann in Absprache mit den Schulen von kommunal angestellten Sprachenlehrkräften wie ihm organisiert, erklärt Hollmann den schwedischen Ansatz für herkunftssprachlichen Unterricht.
„Uns beeindruckte besonders, dass in Schweden zugewanderte Kinder und Jugendliche zunächst zwei Monate von einer muttersprachlichen Kraft begleitet und getestet werden, bevor sie an der Schule ankommen“, betont Iris Pleitner, stellvertretende Leiterin des Kommunalen Integrationszentrum. Das gesetzlich verankerte Recht auf die zweisprachige Erziehung aller Schülerinnen und Schüler, bei denen eine andere Sprache als Schwedisch einen maßgeblichen Einfluss auf ihre Sozialisation ausübe, verdeutliche sehr nachhaltig Schwedens Selbstverständnis als Migrationsland, so Steeger resümierend. Dies sei ein Ansatz, der auch für Deutschland, NRW und Lippe interessant sei, betont Steeger.
Der Kreis Lippe stellte sein Programm mit besonderem Schwerpunkt auf die Seiteneinstiegsberatung sowie die Unterstützung der Schulen und Lehrkräfte vor. Beate Becker, KI Kreis Lippe, stellte die Ausleih-Bibliothek MiKI (Medien im KI) mit inzwischen über 2.000 Medien, die vorrangig die Integration und Mehrsprachigkeit im Fokus hat, vor.