Direkter Austausch an der Basis
Um sich direkt vor Ort über den Ist-Zustand sowie die künftigen Pläne der Integrationsarbeit im Kreis Lippe auszutauschen, war die nordrhein-westfälische Integrationsstaatssekretärin Serap Güler jetzt im Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Lippe (KI) in Detmold zu Gast. „Mir ist es wichtig, die Integrationsarbeit in den Kreisen und kreisfreien Städten vor Ort persönlich kennenzulernen. Die Bedarfe sind in den Regionen sehr verschieden. Das müssen wir stärker berücksichtigen“, so Güler zum Anlass ihres Besuches. „Für die bessere Vernetzung der Integrationsarbeit vor Ort sind die Kommunalen Integrationszentren mittlerweile unverzichtbar“, stellte die Staatssekretärin zudem heraus. Die Landesregierung werde der kommunalen Integrationsarbeit neue Struktur verleihen und habe vereinbart, die Voraussetzung für eine auskömmliche Finanzierung der Einrichtungen aus Landesmitteln bis zum Ende der Legislaturperiode 2022 zu sichern. Dass das Geld gut angelegt sei, zeige das KI Lippe, das trotz der bisher nur kurzen Arbeitsphase von knapp fünf Jahren sehr breit und vielfältig aufgestellt sei.
„Das KI mit seinen niedrigschwelligen Angeboten, wie dem `Runden Teppich´ und seinen breiten Möglichkeiten an Fortbildungen und Vorträgen, trägt dazu bei, dass geflüchtete Menschen so schnell und so gut wie möglich hier im lippischen Alltag ankommen und leistet somit einen wichtigen Beitrag, damit Integration gelingt. Ich freue mich, dass Frau Güler sich einen eigenen Eindruck von der Arbeit hier vor Ort verschafft“, so Landrat Dr. Axel Lehmann. Durch die Flüchtlingswelle seien die Anforderungen bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in den letzten drei Jahren stark gestiegen und damit auch die Aufgaben des KI in Lippe.
Karl Eitel John, zuständiger Vorstand der Kreisverwaltung, wies eindrücklich darauf hin, dass die Arbeit eines Kommunalen Integrationszentrums mit der Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen nicht beendet sei. „Damit sind die Menschen noch nicht in die Gesellschaft integriert.“ Zudem müsse sich das KI auch um die Integration der anderen, teilweise schon länger in Lippe wohnenden Migrantengruppen wie etwa Zuwanderer aus Südeuropa oder die den Ruhestand erreichende Gruppe der ehemaligen Gastarbeiter kümmern.
Aus der anschließenden angeregten Diskussion nahm Güler einige Hinweise aus der Praxis ins Ministerium mit. Von der Reduzierung der behördlichen Anlaufstellen bei der Genehmigung einer Ausbildungsduldung über zusätzlichen Deutschunterricht beim Übergang in den Regelschulbereich bis zur gewünschten längeren Planungssicherheit bei der Mittelzuweisung wurden einige Möglichkeiten der Optimierung zwischen der Politik und den Aktiven in der Integrationsarbeit vor Ort ausgelotet.