Sekundarschule Nordlippe bezieht mit Projekt eindeutig Stellung
Knapp drei Minuten genügen – die Sekundarschule Nordlippe legt mit ihrem Rap ein eindeutiges Zeugnis gegen Rassismus ab, das im Internet jederzeit und überall Gehör findet kann.
Nein – Extertal ist keine Gemeinde, in der es ausländerfeindliche Aktionen je gegeben hätte, im Gegenteil: Die Geflüchteten der letzten Jahre sind freundlich aufgenommen worden und viele Menschen haben sich um ihre Integration bemüht. Nein – die Sekundarschule Nordlippe hat kein Problem mit Rassismus, im Gegenteil: Hier lernen Kinder und Jugendliche aus vielen verschiedenen Ländern friedlich unter einem Dach.
„Dennoch: immer wieder und viel zu oft hörten wir in den Medien von fremdenfeindlichen, rassistischen Aktionen, fallen auch im normalen Alltag von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Äußerungen, die ausgrenzen und diskriminieren“, so die Lehrerin Petra Esch-Hodde, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Anastasia Alert das Projekt leitete. Das sei oft nicht böse gemeint, aber schnell gesagt. „Innocent racism – unschuldiger Rassismus, wie ihn Zugezogene, Menschen mit anderer Hautfarbe, Herkunft, Religion wohl täglich erleben“, ergänzte Alert.
Ein eindeutiges Zeugnis, im Idealfall mit einer Aktion gegen Rassismus an ihrer Schule war den beiden Lehrkräften wichtig, als sie in diesem Jahr den Darstellen- und -Gestalten-Kurs im neunten Jahrgang durch ein Projekt führten. „Mit Sebastian Fritzemeier vom Kooperationspartner Jugend und Kultur Extertal e.V. und den Mitarbeitern der Rap-School NRW fanden sich kompetente Partner, die das Projekt zu einem sehenswerten Produkt führten“, verdeutlichte Alert.
Zunächst wurden die theoretischen Grundlagen erarbeitet und die Schülerinnen und Schüler konnten ihre auch ganz persönlichen Erfahrungen und Standpunkte zum Thema Rassismus austauschen. Als es darum ging, den Rap-Song selber zu texten, zu rappen und darzustellen, fanden die Schülerinnen und Schüler nach anfänglichem Zögern ihren Weg, eindringliche und engagierte Texte zu finden und mit viel Kreativität vor die Kamera zu bringen. Selbst gestaltete Masken mit Sprüchen gegen Rassismus ergänzten die Arbeiten. „Mit großer Professionalität der Rap School – Mitarbeiter bei Kameraführung und Schnitt entstand ein Video, das Idee und Appell der fünf intensiven Tage eindringlich verdeutlicht“, so die beiden Lehrerinnen.
„Schnell waren sich die Schülerinnen und Schüler einig, dass die Aktion damit nicht beendet sein kann. Neben dem fleißigen Teilen des Videos in der Schulgemeinschaft sollen die Produkte wie Masken, Plakate, Bilder in den nächsten Tagen in der Schule ausgestellt werden“, erläuterte Esch-Hodde die Planungen. Aber auch eine Bewerbung als Schule gegen Rassismus / Schule mit Courage solle in nächster Zeit angestoßen werden. Dies alles geschehe um die Erkenntnis aus dem Refrain „Die Vielfalt in Deutschland macht uns alle reich“ weiter zu verbreiten. Das Video kann unter https://youtu.be/Hrsfgzi5NXg heruntergeladen werden.