Austauschtreffen zeigt den umfangreichen Nutzen des ehrenamtlichen Engagements
„War das interessant! Ich habe so viele Anregungen, Ideen und Tipps für meine Arbeit mitgenommen.“ „Endlich lerne ich mal die anderen SmiLeys kennen!“ „An meiner Schule läuft das ganz anders!“ „Mich hat mein erster Kontakt mit ‚meinem‘ Kind so berührt. Da war so viel Dankbarkeit, Strahlen und ein selbst gemaltes Bild habe ich auch geschenkt bekommen.“
Nach fast drei Jahren pandemiebedingter Zwangspause trafen sich die im Projekt SmiLe ehrenamtlich tätigen Menschen, um bei Kaffee und Kuchen in den gemütlichen Räumlichkeiten der „Alten Remise“ in Lemgo ins Gespräch zu kommen. Beate Becker vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Lippe (KI) betreut das Projekt „SmiLe – Sprachbildung mit individuellem Lernerfolg“, und freute sich, dass doch viele der insgesamt 30 Aktiven zum Treffen kamen.
Im SmiLe-Projekt lernen einzelne zugewanderte Kinder oder auch kleine Gruppen von Schülerinnen und Schülern einmal in der Woche mit einer erwachsenen Person Deutsch. „Das kann auf vielfältige Art und Weise geschehen: spielerisch oder auch eher in Form von Nachhilfeunterricht“, so Becker. wie die Förderung aussehen solle, entscheide die Klassenleitung zusammen mit der ehrenamtlichen Kraft, die sich mit ihren Fähigkeiten und Ideen immer einbringen könne.
Die Ehrenamtlichen sind zwischen Mitte Zwanzig und Mitte 70 Jahre alt und bringen unterschiedlichste berufliche Hintergründe mit. „Um als ‚SmiLey‘ tätig zu sein, bedarf es keiner professionellen pädagogischen Ausbildung“, betonte Becker die Arbeitsumstände, „zudem werden die Smileys möglichst wohnortnah im Kreisgebiet in allen Schulformen eingesetzt“.
Die Schulen begrüßen diese Art der Unterstützung sehr, denn das KI übernimmt die Organisation, schult die Ehrenamtlichen und führt Austauschtreffen durch. „Wer am meisten Nutzen aus dieser Art des ehrenamtlichen Engagement zieht, ist schwer zu sagen“, freut sich die Koordinatorin, die Klassenleitung wisse, dass das Kind gut aufgehoben sei und zudem noch Deutsch lerne, die ehrenamtliche Kraft sehe, dass sie eine sinnvolle Aufgabe erfülle und das Kind freue sich auf den Termin in der Woche, in dem ein Erwachsener nur ihm seine volle Aufmerksamkeit und Zeit schenke, mit ihm spiele, man sich etwas erzähle, gemeinsam in einem Buch lese, oder endlich mal in Ruhe das Arbeitsblatt erklärt bekomme oder gar das 1×1 übe.
Das Projekt scheint auf allen Seiten erfolgreich zu sein. Dementsprechend war der Austausch, der zu Beginn von Becker spielerisch angeleitet wurde, sehr rege. Berührende Geschichten zu den Begegnungen mit den Kindern wurden geteilt, aber auch Berichte über praktischen Dinge fanden großen Zuspruch, beispielsweise über die Nutzung einer SprachApp.
Wer sich gern mit Kindern oder Jugendlichen beschäftigt und sie bei der Integration und dem Ankommen hier unterstützen möchte, darf sich gern beim Kommunalen Integrationszentrum bei Beate Becker melden (per Email b.becker@kreis-lippe.de oder telefonisch 05231 – 621493).