Lüttfeld-Berufskolleg ergänzt ‚Schule ohne Rassismus‘-Team

Fatma Bläser neue Schulpatin

Yvonne Budde freute sich Fatma Bläser als neue Patin der Courageschule Lüttfeld Berufskolleg begrüßen zu können.

Lemgo. Seit nunmehr zehn Jahren trägt das Lüttfeld-Berufskolleg den Titel ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ (SoR). Nachdem die Schulpaten bzw. Patin der ersten Jahre aus Altersgründen oder aufgrund beruflicher Veränderungen nur noch schwer zu Terminen in der Schule eingeladen werden können, gelang es nun, Fatma Bläser vom Kölner Projekt HennaMond als neue Schulpatin zu gewinnen.

Fatma Bläser war schon einige Male als Referentin in Lemgo, zum Beispiel zum Thema ‚die Rollen der Männer und Frauen – von Gleichstellung bis Zwangsheirat‘. Der Frauenrechtlerin, Buchautorin, freie Publizistin und Bildungsberaterin Bläser wurde von Yvonne Budde, mit SoR betraute SV-Verbindungslehrerin, im Rahmen einer Feierstunde mit Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen Bildungsgängen die Ernennungsurkunde als neue Schulpatin überreicht.

Budde, Ines Fleck für die Schulleitung und Iris Pleitner für das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Lippe waren sich in ihren Ausführungen einig, dass Bläser mit den Inhalten ihrer Arbeit, für die sie mit ihrer Persönlichkeit und ihrer persönlichen Geschichte stehe, einen wesentlichen Beitrag zur inhaltlichen Arbeit des Projekts ‚Schule ohne Rassismus/ Schule mit Courage‘ leisten werde. Einigkeit bestand bei den Vortragenden ebenso darin, dass das Projekt SoR nur in dem Maße sinnvoll und wirksam sei, wie es von ihren Hauptadressaten, den Schülerinnen und Schülern, getragen und mit Inhalten gefüllt werde.

So berichtete die ehemaligen Schulsprecherin Dilan Kalasch von ihrer gemeinsamen Fahrt nach Paris: „Diese Fahrt war für mich sehr prägend, denn ich konnte erfahren und erleben, wie mit Diskriminierung umgegangen wird und wie Fatma Bläser mit ihrem tollen Team gegen Diskriminierung aller Art und jeglicher Form ankämpft.“ Dass sie hier sei, sei eine präventive Maßnahme, um für junge Leute aus einer anderen Perspektive zu verdeutlichen, inwieweit Diskriminierung auch in Deutschland existiere und sich zeige, so Kalasch weiter.

„Wie können wir unser Wissen, unsere Vernunft und unsere Empathie nutzen, um unsere Schule und damit unsere direkte Umgebung zu einem besseren Ort zu machen“, so die resümierende Frage der Schülersprecherin, für die sie auch Antworten parat hatte. „Solltest du mitbekommen, dass jemand diskriminiert wird und du schaust dabei zu – wo bleibt Deine Courage? Wer schweigt, stimmt zu“, stellte sie fest. Die Schule sei der Ort, an dem Bildung vermittelt werde und nur Bildung könne der Schlüssel sein, um zu erkennen, was Diskriminierung bedeute und um sich kritisch mit Zuständen auseinanderzusetzen, zu reflektieren und zwischen gut und schlecht unterscheiden zu können. „Den Schalter umzulegen, um sich Diskriminierung entgegenzustellen“, sei eine Frage der Einstellung, die von innen kommen müsse, „um die Gesellschaft zu einem aufgeschlosseneren und freundlicheren Ort verändern zu können“, appelliert Kalasch.

Fatma Bläser bedankte sich sehr herzlich für die Einführung in ihre Rolle als Schulpatin – sie fühle sich schon fast in Lemgo zu Hause und empfinde ihre Ernennung als eine Ehre. Den damit verbundenen Aufgaben werde sie sehr gerne nachkommen, wie sie betonte.