Qualitätszirkel Case Management des Kommunalen Integrationsmanagements

Bestmögliche Beratung ist das Ziel

Die psychische Gesundheit in der Beratung von zugewanderten Menschen stand im Treffen des Qualitätszirkels Case Management/Fallarbeit des Kommunalen Integrationsmanagements des Kreises Lippe (KIM) im Zentrum.

Hierzu trafen sich rund 50 Fachkräfte, die operativ und fallbezogen mit Zugewanderten in Lippe im Beratungsprozess arbeiten. „Dabei setzten sich die sozialpädagogischen Fachkräfte der Kommunen, Jugendämter und der anderen Träger sowie Arbeitsvermittelnde, Mitarbeitende der Ausländerbehörden und weitere das Ziel, (neu-)zugewanderte Menschen bestmöglich zu beraten, sowie die Einwanderungsstrukturen im Kreis Lippe stetig zu verbessern“, wie Jessica Keitel, Leiterin des KIM feststellte.

In ihrer Begrüßung nahm die zuständige Verwaltungsvorständin Sabine Beine das aktuelle Dilemma der Integration auf. Die politische Diskussion über Einwanderung sei zwiegespalten: Einerseits gebe es die notwendige Nachfrage nach Fachkräften, andererseits hätten viele Vorbehalte bei Geflüchteten in der direkten Nachbarschaft, wie sie betonte, zu beobachten seien zudem rechtsextreme Tendenzen in der Politik. „Wir haben aber verstanden, wir brauchen Migration“, so Beine in ihrem Fazit.

Mit einem Vortrag von Prof. Dr. Haci Halil Uslucan, Lehrstuhlinhaber für moderne Türkeistudien und Integrationsforschung an der Uni Duisburg-Essen sowie mehreren Workshops wurden im Qualitätszirkel die Notwendigkeit und die Möglichkeiten der Behandlung und Versorgung von psychisch belasteten Menschen im Bereich der Zuwanderungsberatung ausgelotet.

Die psychischen Belastungen vor allem der Geflüchteten und von Minderheiten aus Südosteuropa wurden als eine Herausforderung in der Fallarbeit vermehrt wahrgenommen, was in Verbindung mit dem gleichzeitig schwierigen Zugang zu professionellen Hilfsangeboten die Integration deutlich erschwert. „Die psychische Gesundheit ist ein grundlegendes Menschenrecht, dass nicht an geografische Grenzen gebunden ist, wie Keitel erläuterte, – es sei die Aufgabe in der Beratung, die unsichtbaren Wunden zu verstehen, angemessen zu versorgen und zu reagieren.

„Uns war es wichtig, bei dieser Veranstaltung viel Zeit für die Vernetzung zur Verfügung zu stellen, damit sich die Teilnehmenden über gegenseitige Hilfestellungen bei Hürden im Beratungsalltag austauschen konnten“, so Keitel abschließend, so unterstütze das KIM die Kommunen bei der wichtigen Integrationsarbeit.

 

Bild-Beschreibung: Zu verschiedenen Fragestellungen tauschten sich die Fachkräfte intensiv aus.

Hybride Deutschkurse des Kommunalen Integrationszentrums durch Robert Bosch Stiftung gefördert

Neues Sprachkursformat in Lippe

Ein Flächenkreis mit überschaubarem ÖPNV-Angebot, ein großer Bedarf an passenden Deutschkursen und eine strikte Förderpolitik des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) – die Gelingensbedingungen für Deutschkurse im Kreis Lippe sind nicht optimal.

Durch die Förderung des Projektes Land.Zuhause.Zukunft der Robert Bosch Stiftung und der Universität Hildesheim konnte das Kommunale Integrationszentrum des Kreises, begleitet durch das Beratungsunternehmen Ramboll, ein innovatives Sprachkurskonzept entwickeln. „Für die Realisierung das Konzept des hybriden Deutschkurses konnten nun mit einem weiteren Förderbescheid die notwendigen Mittel für zwei Kurse nach Lippe geholt werden“, freut sich Projektleiter Dr. Frank Oliver Klute.

In dem Konzept werden drei Räumlichkeiten mit Übertragungstechnik zusammengeschaltet, die Lehrkraft wechselt dabei turnusgemäß an den drei Orten durch. Durch diese Mischung aus Präsenz- und Onlineunterricht können die Menschen vor Ort mit kurzen Wegen an den Kursen teilnehmen, treffen und helfen sich untereinander, können sich durch die Technik auch mit allen anderen in Realzeit austauschen und haben zudem den regelmäßigen Austausch mit der Lehrkraft vor Ort.

„Mit den knapp 50.000 Euro Förderung der Robert Bosch Stiftung können wir zwei Sprachkurse realisieren“, freute sich Verwaltungsvorständin Sabine Beine, es werde mit einem B1- Kurs noch im Februar gestartet dann folge im Sommer ein Alphabetisierungskurs.

So werden Sprachkursangebote realisiert, die die individuellen Sprachniveaus der Teilnehmenden berücksichtigen und für die es sonst von der Teilnehmendenzahl in den kleineren Kommunen keine Möglichkeit gäbe. So können beispielsweise für jeweils fünf Teilnehmende in drei Kommunen trotzdem ein notwendiges Angebot zusammengestellt werden. „Damit auch weitere Kurse in anderen Kommunen angeboten werden können, wollen wir, mit Unterstützung von Ramboll und der Robert Bosch Stiftung, beim BAMF eine Zertifizierung erreichen“, erläutert Dr. Klute, das diene dann der Nachhaltigkeit und überwinde zudem die Nachteile im ländlichen Raum bei den Kursangeboten.

„Jede Person, die wir mit diesem zusätzlichen Angebot erreichen können, hilft, die Integration in den Kommunen voranzutreiben“, so der Projektleiter, das helfe bei der Arbeitsaufnahme, den Gesprächen mit Kita und Schule sowie beim Miteinander im Wohnort.

„Durch dieses neue Kursformat, das wir gemeinsam mit den Volkshochschulen und dem Netzwerk Lippe umsetzen, können insbesondere die kleineren Kommunen unterstützt werden, da dort vor Ort zumeist die Mindestteilnehmendenzahlen für BAMF-geförderte Kurse nicht erreicht werden können“, wie Beine abschließend betonte.

 

Bild-Beschreibung: Symbolbild

Neues bei den digits

Es weihnachtet sehr!

Neue Links rund um Weihnachten finden Sie jetzt auf unserem Padlet „Digits“. Kopiervorlagen, ein digitaler Adventskalender, Unterrichtsideen für die Weihnachtszeit.

Integreat App auch im Kreis Lippe verfügbar

Eine Vielzahl von lokalen Informationen, Tipps, Kontakten sowie Beratungsstellen für neu Zugewanderte

Wenn Menschen in eine neue Stadt oder Gemeinde ziehen, müssen sie sich erst einmal zurechtfinden. Das ist vor allem dann der Fall, wenn sie aus einer anderen Region oder dem Ausland stammen. Um ihnen das Ankommen im Lipperland zu erleichtern, bringt der Kreis Lippe nun ein neues, digitales Angebot an den Start: die „Integreat“-App.

Sabine Beine und Cosmina Ahrweiler präsentieren die neue App für Lippe. Im Hintergrund: Laura Estevo (Stadt Detmold), Julietta Meierkord (Jobcenter Kreis), Alexandra Steeger, Kommunales Integrationszentrum (KI) Kreis), Jessica Keitel (Kommunales Integrationsmanagement, (KIM) Kreis) Daniel Kanthak (Stadt Detmold) Ilka Gräber (Netzwerk Lippe)

„Wo und wie melde ich meine Kinder in der Kita oder der Schule an?“, „Wann werden die Mülltonnen abgeholt?“ oder „Welche Kultur-, Sport- oder Sprachangebote gibt es eigentlich?“: Während diese und weitere Alltagsfragen für Einheimische völlig banal sind, müssen sich Zugezogene erst einmal mit diesen und weiteren Dingen auseinandersetzen – und die passenden Antworten bei Ansprechpartnerinnen und –partnern, Behörden und Institutionen finden.

Eine schnelle und einfache Übersicht in diesem manchmal etwas unübersichtlichen Angebotsdschungel bietet die „Integreat“-App. Diese kann sich einfach und unkompliziert aufs Smartphone oder Tablet heruntergeladen werden.

In der App sind die verschiedensten Angebote und Anlaufstellen im Kreis Lippe gebündelt – von Informationen über die Kinderbetreuung und das Schulsystem über Freizeitmöglichkeiten, das Ehrenamt, den ÖPNV bis hin zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt sowie allen wichtigen Kontaktdaten der unterschiedlichen Behörden und Beratungsstellen.

Wer aus dem Ausland stammt und beispielsweise als Geflüchteter in Lippe eine neue Heimat findet, der erhält in der „Integreat“-App auch Informationen über das deutsche Schulsystem, wie die Mülltrennung funktioniert, wo und wie ausländische Schul- und Arbeitszeugnisse anerkannt werden können oder wo es Integrationskurse gibt. Dabei können sich die Nutzerinnen und Nutzer die Informationen nicht nur in Deutsch, sondern auch in denen für Lippe relevanten Fremdsprachen anzeigen lassen. Dazu zählen Arabisch, Englisch, Russisch, Ukrainisch, Französisch, Türkisch, Bulgarisch, Rumänisch und Polnisch.

„Die ‚Integreat‘-App bündelt eine Vielzahl von lokalen und für Lippe relevante Informationen, Tipps, Kontakte sowie Beratungsstellen. Das Angebot richtet sich an alle Zugezogenen – sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland“, sagt Sabine Beine, zuständige Verwaltungsvorständin beim Kreis Lippe. „‚Integreat‘ ist ein weiterer Schritt in den Integrationsbemühungen des Kreises Lippe“, ergänzt Cosmina Ahrweiler vom Kommunalen Integrationsmanagement (KIM) des Kreises Lippe, die das Projekt federführend betreut. Das für die Umsetzung verantwortliche Organisationsteam setzt sich aus Mitarbeitenden des Kreises Lippe, der Stadt Detmold, dem Jobcenter sowie dem Netzwerk Lippe zusammen.

Die „Integreat“-App ist übrigens ein bewährtes System und wurde vor acht Jahren vom Integrationsverein „Tür an Tür“ der Technischen Universität München und dem Sozialreferat der Stadt Augsburg entwickelt. Mehr als 100 Städte und Landkreise setzen sie bereits ein – nun gehört auch der Kreis Lippe dazu.

Die „Integreat“-App funktioniert sowohl auf Android- als auch auf Apple-Geräten und kann sich in den gängigen App-Stores auf das Smartphone oder Tablet heruntergeladen werden.

Ausstellungseröffnung ‚Yes-Afrika‘ im Lüttfeld Berufskolleg

Kolonialismuskritik aus der Betroffenenperspektive

„Mehr als 61% der Abgeordneten im ruandischen Parlament sind Frauen. Das ist die Höchstquote im Vergleich zu vielen europäischen Ländern.“ Mit Aussagen wie dieser lässt die Ausstellung ‚Yes-Afrika‘ die Besuchenden stutzen, informiert zu verschiedenen Themen und stellt Zusammenhänge klar.

Die Vertretenden des Vereins ‚Yes-Afrika‘, die Koordinierenden vor Ort und die Internationale Klasse tauschten sich direkt bei der Eröffnung schon zu den Inhalten aus.

Die Ausstellung ist bis zum 24. November 2023 im Lüttfeld Berufskolleg zu sehen und informiert über den Kontinent Afrika auf 20 Roll-Ups, Roll-Ups, die sich beispielsweise mit der Geschichte, der Wirtschaft, den Folgen des Kolonialismus, der globalen Energiepolitik und dem Feminismus auseinandersetzen.

Der Verein ‚Yes-Afrika‘ aus Hamm möchte mit seiner Ausstellung ein alternatives, genaueres und multiperspektivisches Bild des afrikanischen Kontinents vermitteln. Die Bilder von Afrika werden in diesem Kontext hinterfragt und um neue Perspektiven erweitert. Und genau dieser Blickwinkel soll auch den Menschen in Lippe einen veränderten Blick auf Afrika ermöglichen.

„Als Courageschule mit einer vielfältigen Schülerschaft freuen wir uns als Berufskolleg, das Thema Kolonialismus so eindrücklich und verständlich vermitteln zu können“, erläutert Claudia Kloock für die Schulleitung die Motivation, die Ausstellung zu präsentieren, externe Inputs seien eine gern genutzte Ergänzung zum Unterricht.

Theo Faijao vom Verein Yes Afrika erläutert den anwesenden Schüler_innen die Bedeutung des Urans aus Niger für die Europäische Stromversorgung.

„Uns ist es wichtig, dass in die Diskussion über Afrika die Betroffenenperspektive ausschlaggebend ist“, wie der Vereinsvorsitzende Nelli Foumba Soumaoro betonte, Es müsse mit den Afrikanern diskutiert werden, nicht über sie und die Ausstellung mache diese Perspektive deutlich.

Zwei geförderte Projekte der LWL-Kulturstiftung zum Themenjahr ‚(Post)Kolonialismus‘ seien hier zusammengefügt worden, stellte Dr. Frank Oliver Klute vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Lippe als Koordinator heraus. „’Yes-Afrika‘ aus Hamm und ‚Kolonialismuskritik in Lippe‘ werden auch nach der Ausstellung zusammenarbeiten und mit Workshops und weiteren gemeinsamen Aktionen nachhaltig daran arbeiten, den Kolonialismus als besondere Rassismusform in der Bevölkerung präsenter zu machen.“

Die Ausstellung befindet sich in der 1. Ebene vor dem Schulbüro und kann nach Absprache während der Schulöffnungszeiten besucht werden. Für weiterreichende Informationen und Terminabsprachen für Führungen steht Kloock, Claudia unter claudia.kloock@lbk.lippe.de zur Verfügung.

Gelungener Neustart in der Antidiskriminierungsarbeit

OWL-Vernetzungstreffen für alle Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage

Die Zahlen waren beeindruckend, 130 engagierte und aktive Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte trafen sich zum regionalen Vernetzungstreffen der Courageschulen im Ceciliengymnasium in Bielefeld und konnten an zwölf verschiedenen Workshops teilnehmen.

„Wir freuen uns ob der großen Zustimmung für das Courage-Regionaltreffen, das in diesem Jahr nach der Corona-Pandemie erstmals wieder in Präsenz stattgefunden hat“, wie Stefanie Lehmkuhl und Maren Halverscheid von der Landeskoordination betonten. Nach 2019 sei es begeisternd gewesen, endlich wieder mit weit über 100 Couragierten den Netzwerkgedanken vor Ort zu leben.

Den Einstieg gestaltete Manuel Blendin vom Welthaus in Bielefeld mit seinem Vortrag zum ‚Leben auf Kosten anderer?‘, bevor der Reigen der Workshops von ‚Vielfalt sichtbar machen‘ über ‚Rassismus im Kopf‘ bis zu ‚Soziale Medien und Islamismus‘ ‚Nachhaltig denken – nachhaltig handeln‘ startete. Auch die acht weiteren Angebote, die sich dem Kolonialismus, den Radikalisierungsprozessen, dem Antisemitismus, auch im Rap, dem Alltagsrassismus sowie verschiedenen Unterstützungsangeboten für Diskriminierte zeigten die Bandbreite der Informations- und Mitmachangebote.

Es wurde engagiert diskutiert und erarbeitet, „Besonders beeindruckte, wie engagiert und reflektiert sich die Schülerinnen und Schüler mit Blick auf Kernthemen unseres gesellschaftlichen Miteinanders zeigten“, so Halverscheid.

Für die Courage-Schulen im Netzwerk von SoR-SmC NRW bieten die Regionaltreffen eine wichtige Austausch- und Vernetzungsfunktion auch über die Stadt- und Kreisgrenzen hinaus. „Die verschiedenen Workshops geben den Teilnehmenden spannende Einblicke und neue Impulse für das couragierte Eintreten für Demokratie, Menschenrechte und Vielfalt“, wir Lehmkuhl herausstellte, so könnten die Teilnehmenden auch von den Erfahrungen und Aktivitäten an anderen Schulen Impulse für die eigene Arbeit erhalten.

Abschließend dankten die beiden Organisatorinnen der Schülervertretung des Ceciliengymnasiums Bielefeld, „die mit viel Engagement und großem Einsatz zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben“.

 

„Geballte Kompetenz, die wir angesichts unseres Fachkräftemangels gut gebrauchen können“

Zweites Beteiligungsforum des Kommunalen Integrationsmanagements erfolgreich

“Wir möchten einem qualifizierten Beruf nachgehen und ein Teil dieser Gesellschaft sein“ – Mit dieser zentralen Aussage lud das Kommunale Integrationsmanagement des Kreises Lippe interessierte Menschen mit internationaler Familiengeschichte zum zweiten Beteiligungsforum ins Kreishaus ein.

Der gelungene Austausch offenbarte Herausforderungen, Wünsche und Ideen direkt von den Betroffenen.

Innerhalb der Diskussion stellten sich einige Punkte als Integrationshemmnisse heraus. So wurden lange Wartezeiten, gerade bei der Bearbeitung von Anträgen und auf Sprachkurse ebenso wie Wohnsituation, besonders in den zentralen Unterkünften immer wieder hervorgehoben. Aber auch die Wohnsitzauflagen seien im Zusammenwirken mit der schwierigen Mobilität in Lippe für das Ankommen im Kreis nicht förderlich. So stellte Yildiz Eyidogan, Koordinierung KIM und Moderation der Veranstaltung, denn auch fest, „viele Aussagen der Teilnehmenden haben uns gezeigt, dass sich zum größten Teil die Probleme der neu Zugewanderten mit den strukturellen Problemen decken, die wir bereits in unserer Arbeit identifizieren konnten.“

Innerhalb des Austausches kristallisierten sich die Wünsche der Anwesenden heraus, so wünschten sie sich einen Beruf entsprechend ihrer Qualifizierung, eine diskriminierungsfreie Behandlung, einen gesicherten, langfristigen Aufenthalt, möglichst in einer eigenen Wohnung, gute Deutschkenntnisse und die Möglichkeit, ihre Familienangehörigen sehen zu können.

Damit auch die Kreispolitik Einblicke in den Austausch gewinnen konnte, nahm die Vorsitzende des Kreistagsausschusses ‚Soziales, Gesundheit und Arbeit‘, Marianne Rautenberg, an dem Austausch teil. „Dank der Case-Manager und Managerinnen wird hier gute Integrationsarbeit geleistet“, stellte Rautenberg fest, so hoffe sie, dass der Kreis bald von den guten Ausbildungen der Anwesenden profitieren könne. Vielfach seien auch akademisch ausgebildete Kräfte dabei, „also geballte Kompetenz, die wir angesichts unseres Fachkräftemangels gut gebrauchen können.“

„Für mich ist es elementar, dass wir die Menschen, über die immer wieder gesprochen wird, selbst zu Wort kommen lassen. Sie sind die Expertinnen und Experten für ihre Ressourcen und für ihre Herausforderungen bei uns in Lippe“, betonte die Leiterin des KIM, Jessica Keitel, die Bedeutung des Austauschforums abschließend, die Ergebnisse würden wir für die weitere KIM-Arbeit genutzt und so werde– Schritt für Schritt – das Ankommen in Lippe optimiert.

Wohnungsführerschein in Schlangen und Bad Salzuflen

Was gehört in welche Tonne? Die Abfallberatung in Lippe erläutert die korrekte Sortierung und auch, warum das so ist.

Egal ob neu zugewandert oder die erste eigene Wohnung – mit dem geplanten Einzug in eine Wohnung kommen eine Menge Fragen zu verschiedenen Themen auf. Damit der Einzug und auch das harmonischen Miteinander in der Nachbarschaft klappt, hat das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Lippe (KI) mit den Partnerorganisationen den ‚Wohnungsführerschein – für ALLE in Lippe‘ entwickelt.

„In den vergangenen Wochen fanden die Module des Wohnungsführerscheins in Schlangen und in Bad Salzuflen statt, insgesamt konnten 70 Menschen in den fünf Modulen geschult werden“, freut sich Anne-Kathrin Edler vom KI.

Mit den Themen ‚Wohnungssuche und Unterstützungsmöglichkeiten‘, ‚Verhalten in der Wohnung – glückliche Nachbarn, glückliche Vermieter:innen‘, ‚Richtige Abfallentsorgung und warum das wichtig ist‘, ‚Verträge rund um die Wohnung‘ sowie ‚Strom sparen – besser heizen‘ wurden die wichtigsten Bereiche rund um das eigene Zuhause angesprochen.

„Diese fünf Module, die auch unabhängig voneinander besucht werden konnten, erweitern das Wissen rund um das Thema ‚Wohnen’“, so Edler, und seien auch auf der Seite der Vermietenden bekannt und anerkannt. Der Wohnungsführerschein steigere somit auch die Chance, eine Wohnung vermietet zu bekommen, so Edler weiter.

Gemeinsam mit der Abfallberatung des Kreises Kippe und der Verbraucherzentrale werden unter anderem Tipps zur Energieeinsparung und Abfallvermeidung sowie zu allgemeinen Verhaltensregeln und zum verfügbaren Einkommen gegeben.

Weitere Kurse zum Wohnungsführerschein wird es auch in weiteren Lippischen Kommunen geben, Informationen dazu sind unter https://willkommen-in-lippe.de/events/ zu finden.

BU: Was gehört in welche Tonne? Die Abfallberatung in Lippe erläutert die korrekte Sortierung und auch, warum das so ist.

Neue Wohnung gesucht – aber bisher kein Glück? Mach den Wohnungsführerschein in Schieder

Egal, ob neu zugewandert oder die erste eigene Wohnung – mit dem geplanten Einzug in eine Wohnung kommen eine Menge
Fragen zu verschiedenen Themen auf, und das wissen auch die Vermieter:innen. Um sowohl den Wohnungssuchenden als auch
den Vermieter:innen Sicherheit zu geben, wurde der „Wohnungsführerschein – für ALLE in Lippe“ entwickelt. In 5 Modulen erfährst du alles, was du bei der Wohnungssuche wissen solltest. Die Veranstaltungen sind kostenlos und dauern ungefähr 90 Minuten.

Was?:

  • Infos zur Wohnungssuche und Unterstützungsmöglichkeiten
  • Verträge rund um die Wohnung
  • Warum ist richtige Abfallentsorgung wichtig?
  • Verhalten in der Wohnung – glückliche Nachbarn, glückliche Vermieter:innen
  • Strom sparen – besser heizen

Wann?:

26.10., 02.11., 09.11., 16.11. und 23.11.2023 von 16.00 Uhr bis ca. 17.30 Uhr

Wo?:

Im Rathaus, Domäne 3 in Schieder

„Demokratiebildung ist eine Querschnittaufgabe“

Fachtag ‚Zusammen in Vielfalt -Demokratie im Alltag‘ im Kreishaus

‚Rebellion‘ im Kreistagssitzungssaal, Almir, Jeremy und Amir (von links) performen ihren Rapsong, der auch von Brigitte van Ahee von den OMAS GEGEN RECHTS (hinten links) begeistert verfolgt wurde.

Ein buntes Treiben an den Ständen im Foyer, Vernetzungen an den Stehtischen und der Fachaustausch mit den OMAS GEGEN RECHTS, dem Projekt Wegweiser oder der SystEx-Fachkraft. Über 70 Teilnehmende des Demokratie-Fachtags ‚ Zusammen in Vielfalt -Demokratie im Alltag‘ nutzten die Gelegenheit, in Workshops zu unterschiedlichen Angeboten im demokratischen Miteinander zu arbeiten, sich umfangreich zu informieren und durch Kunstbeiträge mitreißen zu lassen.

Sabine Beine stellte in ihrer Begrüßung als zuständige Verwaltungsvorständin heraus, dass sie mit dem Wort Demokratie eine Vertrautheit verbinde, dass sie sehe, dass wir die Demokratie als selbstverständlich hinnähmen und dass man wisse, das Recht zu haben überall frei zu sagen, was man denke. Darüber hinaus könne man die Freiheit genießen, im Rahmen der Gesetze tun und lassen zu dürfen, was einem gefällt und die Garantie dazu über die Grundrechte zu haben.

Es gebe aber auch Symptome einer Krise, die sie am Aufstieg rechtspopulistischer Parteien, der tendenziell sinkenden Wahlbeteiligung, und dem abnehmenden Vertrauen in das politische System festmachte.

In ihrem Fazit betonte sie, dass die Demokratie verteidigt werden müsse „und das nicht nur von Politikern oder Verantwortungsträgern, sondern von uns allen aus der Mehrheits-Gesellschaft.“ Sie wisse, dass Demokratie nicht einfach sei, es gebe Herausforderungen, den politischen Diskurs und es gelte, andere Meinungen zuzulassen und Kompromisse zu schließen – „aber es lohnt sich“, ist sie sich sicher.

In seinem Vortrag ‚Politische Bildung – Demokratiebildung: Kernauftrag von Schule und Jugendarbeit‘ stellte Ulrich Ballhausen unter anderem heraus, dass die Demokratiearbeit durch die aktive demokratische Partizipation der Kinder und Jugendlichen erfolgen müsse. Zudem wies er darauf hin, dass neben der Schule beispielsweise auch Sportvereine und die kulturelle Jugendbildung Orte der Demokratieerziehung seien.

Einer angemessenen Demokratiebildung in Schulen stehe unter anderem die marginale Stundenausstattung entgegen, so ist sich Ballhausen sicher, sowie die hohe Quote an fachfremdem Unterricht, der in NRW an Hauptschulen zu knapp 86 Prozent und an Sekundarschulen zu knapp 82 Prozent stattfinde. So schlussfolgerte er, dass man sich im Klaren darüber sein müsse, „dass Demokratiebildung/ politische Bildung eine Querschnittsaufgabe, ein Arbeitsprinzip, eine Haltung, aber auch eine Fachprofession ist.“

Mitreißend waren die Darbietungen des Teams ‚Lichter der Großstadt‘ aus Hagen um Gandhi Chahine. Mit Ihren Texten und Tänzen zu Chancengleichheit, Ausgrenzung und der eigenen Identität begeisterten die Jugendlichen per Rapsong ‚Rebellion‘, Poetry-Slam und Schauspiel mit ihren gelungenen Einblicken in ihre Leben als junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Brigitte van Ahee rundete mit Ihren Poetry-Slams aus Sicht einer Oma gegen rechts das Kulturprogramm passend ab.

Die Ergebnisse aus allen Workshops fließen in die Arbeit des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Lippe ein und werden, ebenso wie die Unterlagen zum Ballhausenvortrag, den Teilnehmenden zur Verfügung gestellt. Zukünftig wird der Demokratietag alle zwei Jahre stattfinden.