Mit 2schneidig eindeutig gegen Rassismus
„Ich werde mich dafür einsetzen, dass es zu einer zentralen Aufgabe meiner Schule wird, nachhaltige und langfristige Projekte, Aktivitäten und Initiativen zu entwickeln, um Diskriminierungen, insbesondere Rassismus, zu überwinden.“ Dies sind die ersten Worte der Selbstverpflichtung der Courageschulen, zu der sich Schüler, Lehrer und alle weiteren Tätigen an der Schule bekennen müssen und deren Inhalte sie in der Zukunft leben wollen.
Die Schülervertretung (SV) des Dietrich-Bonhoeffer-Berufskollegs (DBB) steckte gemeinsam mit der Schulsozialarbeit viel Arbeit in die Zertifizierung. Denn es mussten die Bedingungen der Bundeskoordination der Courageschulen erfüllt werden, damit sie ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ werden können. Die Zustimmungsquote zu der Selbstverpflichtung von 70 Prozent aller an der Schule beteiligten Personen wurde dabei mit 81 Prozent mehr als erfüllt.
Landrat Dr. Axel Lehmann verdeutlichte in seinem Grußwort, dass die Worte und Taten des Namensgebers des Berufskollegs bis heute nachwirkten und eine Verpflichtung seien. „Nämlich, dass wir uns stark machen wollen gegen Strömungen, die den Wert eines Menschen an seiner Gesinnung, Herkunft und Abstammung messen. Dass wir uns stark machen wollen gegen Rassismus“, erklärte der Landrat. Rechtsradikale Strömungen, die sich teilweise latent verbreiten, seien die gefährlichste Form des Rassismus, da sie nicht immer sofort erkennbar seien. „Umso wichtiger ist es auch mir persönlich, dass wir ausdauernd und konsequent Signale setzen und dagegen arbeiten, dass wir handeln, damit diese Strömungen nicht noch mehr Boden gewinnen“, so Lehmann weiter.
„Wir müssen deshalb Wege finden, uns auch in der Schule mit so aktuellen politischen Themen wie der gegenseitigen Ab- und Ausgrenzung zu beschäftigen“, ergänzte SV-Lehrer Jan-Phillip Kube. Schule sei kein Ort, an dem diese Probleme vollständig gelöst würden, so Kube weiter, „aber ganz sicher ist Schule ein Ort, an dem man dafür sorgen kann, dass Populismus, Rassismus und Ausgrenzungen aller Art der Nährboden entzogen wird.“
Der Künstler Martin Rietsch alias „2Schneidig“ stellte fest, dass „Schule ohne Rassismus“ zu sein kein Sprint sondern ein Dauerlauf sei. Ein Gedanke, den Dr. Frank-Oliver Klute, Mitarbeiter des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Lippe und Kreiskoordinator der Courageschulen, aufnahm. Es gehe nicht darum, das Schild an der Tür zu haben, sondern den Titel als Herausforderung zu sehen. An der Erreichung des Inhalts des Titels müsse immer wieder gearbeitet werden. „Rassismus und Antisemitismus werden durch Tabubrüche wieder salonfähig, dem müssen wir uns entgegenstellen“, forderte er.