Erstes Beteiligungsforum des Kommunalen Integrationsmanagements
Was sind Ihre Wünsche, zum Beispiel an die Politik? Was fiel beim Ankommen in Lippe leicht und was war schwierig? Wie könnten die Dinge besser laufen? Mit diesen Leitfragen lud das Kommunale Integrationsmanagement des Kreises Lippe (KIM), die Menschen, die aus dem Ausland nach Lippe zogen und Menschen mit internationaler Familiengeschichte ins Kreishaus.
„Von der Vielfalt und der Qualität der uns gegenüber geäußerten Hinweise waren wir sehr angetan“, so das Team KIM, das mit diesen Hinweisen der Betroffenen Veränderungen vorantreiben könne.
Kritische Töne konnten in der Veranstaltung festgestellt werden. So sei der Eindruck, dass es Bevorzugungen einiger Zuwanderungsgruppen bei den Integrationsbemühungen gebe, häufiger geäußert worden, so das KIM Team, „zudem wurde bedauert, dass man nur wenig Kontakt zu der Aufnahmegesellschaft findet“.
Von den Teilnehmenden wurde darüber hinaus kritisiert, dass die Sprachkurse zu divers seien und man deshalb langsamer lerne. Bei den unterschiedlichen Sprachständen könne die jeweilige Lehrkraft zudem nicht optimal fördern, so die Erfahrung der Teilnehmenden. Darüber hinaus wurde der erschwerte Zugang zum Arbeitsmarkt, auch auf Grund von Praktikum- und Arbeitsverboten und unklaren oder unpassenden Angeboten als Hemmnis genannt. „Die Herausforderungen durch die fehlende Mobilität auf dem Land war für die Teilnehmenden ebenfalls ein wichtiges Thema“ ergänzte das Team, dies verhindere oftmals die Arbeitsaufnahme oder den Besuch der notwendigen Sprachkurse.
Aber es ist nicht alles schlecht, stellten die Teilnehmenden fest. Von der schnellen Aufnahme in das Gesundheitssystem und die Schulen über den Zugang zu kostenlosen Sprachkursen, die generell Möglichkeit kostenlos Sprachkurse zu besuchen und die demokratischen Freiheiten bis zu der sofortigen Abdeckung der Grundbedürfnisse gingen hier die Themen. Die Teilnehmenden sprachen im Kreishaus von einem „Demokratieerlebnis“. Zum ersten Mal würden sie gehört werden und könnten sich über Schwierigkeiten von Neuzugewanderten mitteilen.
Für die nächste Veranstaltung wünschten sich die Teilnehmenden, dass auch die Politik vertreten sein sollte und dass das Beteiligungsforum und die Beratung in einem möglich sein sollten. „Dies Format machte deutlich, dass es viel Kommunikationsbedarf gibt, dass an einigen Stellschauben mit wenig, an anderen mit deutlich mehr Aufwand gedreht werden muss, um die Einwanderung in Lippe zu optimieren“, wie das Team KIM abschließend hervorhob, aber auf beiden Seiten sei die Bereitschaft gegeben konstruktiv daran mitzuwirken. Auf jeden Fall werde diese Veranstaltung auch weiterhin angeboten werden.