Weitere Sprachmittler_innen geschult

Bedarf an Südosteuropäischen Sprachkompetenzen steigt

Annette Entgelmeier und Anne Grit Bangura (von links) mit den neuen Sprachmittler_innen.

Kreis Lippe. [fok] Damit die Kommunikation von Schulen, Behörden und Einrichtungen mit Zugewanderten gelingt, bietet das Kommunale Integrationszentrum (KI) seit mehreren Jahren einen Sprachmittlerpool an. Aktuell sind daran knapp 50 Kräfte mit 22 Sprachen beteiligt. Nun konnten sieben weitere Sprachmittler in den Sprachen Rumänisch, Albanisch und Bulgarisch geschult werden. „Gerade im Bereich der südosteuropäischen Sprachen werden in letzter Zeit weitere Sprachmittler gesucht. Mit den neu geschulten Kräften kann das KI nun mehr Übersetzungstermine anbieten“, freut sich Sabine Beine, Fachdienstleitung „Soziales und Integration“.

Beim Sprachmittlerpool werden Menschen mit Migrationshintergrund vermittelt, die ihr Sprachvermögen einsetzen, um bei Gesprächen zu unterstützen. „Für ihre kommenden Einsätze als Sprachmittler wurden sie in den Themenbereichen ‚Rolle des Sprachmittlers‘ und ‚Umgang mit Vielfalt im Berufsleben‘ geschult. Ein weiterer Schwerpunkt der Vorbereitung sind die praktischen Fälle, die in der Schulung durchgespielt wurden“, so Annette Entgelmeier vom KI, die den Sprachmittlerpool betreut. Neben dem Zuzug aus den Fluchtgebieten sorgt auch das Recht, sich als EU-Bürger frei in der Europäischen Union zu bewegen, für weiteren Bedarf an niedrigschwelligen Übersetzungen.

Team „Unreal“ gewinnt das Streetball-Turnier

Spiel, Spaß, Miteinander – gegen Rassismus

unter diesem Motto startete das vom Kreissportbund Lippe (KSB) organisierte Streetball Turnier in Detmold. In Kooperation mit NRWeltoffen und dem Kommunalen Integrationszentrum (KI) setzte das Turnier neben dem sportlichen Wettkampf auch ein Zeichen für Zusammenhalt, Toleranz und Gemeinschaft. Das Turnier fand im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums des Bundesprogramms Integration durch Sport des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) statt.

Acht Mannschaften aus Augustdorf, Detmold, Dörentrup und Extertal spielten im Modus 3×3 gegeneinander. Auf das Podest schafften es die Teams „Augustdorf 2“ (3. Platz), „Ice Dragons“ (2. Platz) und das Siegerteam „Unreal“ (1. Platz). Der zusätzliche Fairness-Preis ging an das Team „mosaik church“. Für das fairste Team spendete das café cup aus Detmold pro Mitspieler einen Gutschein über 10 Euro.

„Neben dem sehr hohen Spielniveau hat es uns vor allem gefreut, wie fair und rücksichtsvoll die Teams miteinander umgegangen sind“, freute sich Christopher Tegethoff, Fachkraft für Integration beim KSB. Das Turnier war so fair, dass nicht einmal Schiedsrichter nötig waren – Courtbeobachter, die die Punkte zählten, reichten aus.

Ausgestattet mit bunten Leibchen in allen Farben verwandelten die Teams den Platz der Fürstin-Pauline Schule in einen bunten Ort des Miteinanders. Neben den Spielfeldern informierten die „OMAS GEGEN RECHTS“ zudem über ihre Arbeit und suchten Gespräche zu den Spielerinnen und Spielern des Turniers. Eine Neuauflage des Turniers ist für das kommende Jahr geplant.

 

Zertifikatsverleihung für Eltern

Mehrsprachigkeit ist ein Schatz – unter diesem Motto übergab Landrat Dr. Axel Lehmann an rund 140 Teilnehmer der Programme „Griffbereit“, „Rucksack Kita“ und „Rucksack Schule“ Zertifikate. Die Eltern zeigten durch regelmäßige Teilnahme großes Interesse daran, ihre Kinder mehrsprachig zu fördern. Als Dank bekamen sie Frühstücksboxen mit der Aufschrift „Mehrsprachigkeit ist ein Schatz“ und verbrachten einen gelungenen Vormittag mit einem Pantomime-Theaterstück, internationalem Buffet und einer Fotobox.

Das Kommunale Intergrationszentrum bietet Programm für die Elternbildung an: Weitere Begleiterinnen qualifiziert

Eltern in der Erziehung begleiten – dabei unterstützen die Programme „Griffbereit“, „Rucksack Kita“ und „Rucksack Schule“ des Kommunalen Integrationszentrums (KI) Kreis Lippe. Jetzt nahmen weitere Eltern an einer Schulungsreihe mit fünf Modulen teil. Die Referenten stellten das Programm und die Materialien vor, referierten über die Entwicklung im Kindesalter, die Bedeutung von Sprache und Mehrsprachigkeit. Zudem gaben sie eine Einführung in die Erwachsenenbildung sowie interkulturelle Sensibilisierung und Moderationstechniken. Die Schulungsreihe soll die künftigen Honorarkräfte auf einen Einsatz als Gruppenleitung vorbereiten. Start ist bereits nach den Sommerferien in verschiedenen Einrichtungen.

Die drei Programme „Griffbereit“, „Rucksack Kita“ und „Rucksack Schule“ sind niederschwellige Elternbildungsprogramme, legen den Fokus auf Mehrsprachigkeit und zielen auch darauf ab, Eltern und Fachkräfte der Bildungseinrichtungen zu vernetzen. Das KI sucht fortlaufend nach geeigneten Einrichtungen, die die Programme anbieten möchten, beispielsweise in Kitas, Familienzentren, Grundschulen oder MSOs (Migrantenselbstorganisationen). Die Träger müssen lediglich Raum und Bewirtung und eine Kontaktperson stellen, damit die Programme wöchentlich angeboten werden können. Einrichtungen sowie Interessierte, die an der nächsten Schulungsreihe im Januar 2020 teilnehmen möchten, können sich an Anne Grit Bangura unter a.bangura@kreis-lippe.de oder 05231 / 62-2801 wenden.

Seminar zum Beutelsbacher Konsens

Gemeinsam mit dem DGB-Bildungswerk NRW e.V. informiert das KI am 8. November 2019 zum Beutelsbacher Konsens. So informiert die Referentin Katja Teichert zum Konsens selbst, zu den Denunziationsportalen sowie zum Umgang mit menschenverachtenden Einstellungen und Verhaltensweisen, die einem im Schulalltag begegnen können.

Die drei zentralen Prinzipien für die Bildungsarbeit, das Überwältigungsverbot, die Kontroversität und die Schüler_innen-Orientierung werden dabei ebenso dargelegt wie das Neutralitätsgebot. Ebenso wird über den Bildungs- und Erziehungsauftrag im Rahmen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und der Menschenrechtes diskutiert werden.

Da die gesellschaftlichen Entwicklungen einen verstärkten Einsatz für demokratische Werte und eine klare Haltung gegen menschenverachtende Einstellungen und Verhaltensweisen nötig machen und zugleich Lehrende zunehmend wegen angeblicher Verletzungen des Neutralitätsgebots auf Online-Portalen denunziert werden, soll dieses Angebot bei der Orientierung der Lehrenden unterstützen.

Das Seminar regt zu einer Reflexion über den Beutelsbacher Konsens und die dort formulierten Prinzipien für die Bildungsarbeit an. Dabei setzen sich die Teilnehmenden mit den eigenen Einstellungen, den Berufsverständnissen sowie den Rahmenbedingungen des Lehrberufs auseinander und erarbeiten Handlungsmöglichkeiten für die Praxis.

Die Veranstaltung wird im Kreishaus Lippe, Raum 408 (Kreistagssitzungssaal), Felix-Fechenbach-Straße 5, 32756 Detmold von 14:00 bis 16:30 Uhr stattfinden, ab 13:30 wird ein Stehcafé zum ersten Kennenlernen angeboten werden. Anmeldungen werden ab sofort unter https://willkommen-in-lippe.de/events/seminar-zum-beutelsbacher-konsens/ entgegengenommen.

Elternlotsen für die Berufs- und Studienorientierung gesucht!

Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Kippe bildet ab September ‚Elternlotsen in der Berufs- und Studienorientierung‘ aus. In acht Modulen lernen die Interessierten neben den notwendigen Inhalten auch wichtige Ansprechpersonen für Themen der Berufswegeplanung kennen.

Die Elternlotsen werden mit ihrem Wissen in unterschiedlichen Organisationen tätig sein. Sie sorgen für eine gute Information von (Neu-) Zugewanderten Eltern, sodass diese ihre Kinder bei der Berufs- und Studienwahl optimal unterstützen können.

Die Referentinnen und Referenten in der Schulung sind unter anderem Talentscouts, Mitarbeitende der Agentur für Arbeit, des Jobcenters, der Industrie- und Handels- sowie der Handwerkskammer. Diese Fachleute informieren aus erster Hand und so wird der für die Arbeit als Elternlotsen wichtige Überblick vermittelt. Diese Fachkräfte stehen mit den neuen Elternlotsen auch nach den Modulen in Kontakt.

Sie sind selber Zugewandert und haben eine andere Muttersprache als Deutsch? Dann sind Sie in diesem Projekt richtig! Eine allgemeine Informationsveranstaltung zum Projekt und den Schulungsmodulen findet am 22. Juli 2019 um 16:30 Uhr im Kreishaus Detmold, Raum 402, statt.

Weitere Informationen unter https://willkommen-in-lippe.de/arbeitsbereiche/projekte-und-programme/elternlotsen-in-der-berufs-und-studienorientierung/

„Teilhabe, Vertrauen, Augenhöhe“

Fachtag zur Zuwanderung aus Südosteuropa

Sorgten beim Fachtag für einen vielseitigen Input: Jessica Keitel, Kasm Cesmedi, Sabine Beine, Dr. Frank Oliver Klute, Dr. Markus End, Frank Abbas und Kenan. (von links)

Detmold. [fok] „Wir müssen mit den Zuwanderer_innen aus Südosteuropa reden und nicht über sie.“ Diese Erkenntnis war zum Ende des „Fachtag Südosteuropa – Auf dem Weg zu einem gelingenden Miteinander“ unter allen Beteiligten unwidersprochen. Über 80 Fachkräfte aus verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichen Professionen befassten sich in der Veranstaltung mit der EU-Zuwanderung in den Kreis Lippe.

Unter dem Titel „Soziale Arbeit und staatliche Institutionen zwischen Ausgrenzung, Erziehung und Romantisierung“ setzte sich Dr. Markus End mit dem Verhältnis der Mehrheitsgesellschaft zu der Zuwander_innengruppe auseinander. Dabei stellte er heraus, dass „die Ursachen des Antiziganismus nicht in den Eigenschaften der Roma und Sinti liegen sondern in den Zuschreibungen und Vorstellungen der Mehrheitsgesellschaft.“ Die Ideologie des Antiziganismus müsse als grundlegendes Strukturelement europäisch geprägter Dominanzgesellschaften verstanden werden und diene der Absicherung ihrer Normen und Identitätsentwürfe, so Dr. End weiter.

So entwickele sich in der Gesellschaft ein Bild, das aus Vereinheitlichung, Zuschreibung und Bewertung das Othering fördere. Der ‚Wir-Gruppe‘ der Deutschen stehe damit eine ‚Gegen-Gruppe‘ aus Sinti und Roma gegenüber. Im Umgang mit dieser Gruppe seien auch Traditionslinien staatlichen antiziganistischen Handelns festzustellen, die Ausgrenzung, Verfolgung, Vertreibung aber auch ganz spezielle Formen von Erziehung und Identitätswahrung umfassten, so Dr. End. Dem in der Öffentlichkeit immer wieder geäußerten Vorwurf, dass ‚die Roma‘ nur nach Deutschland kämen, um Sozialhilfe zu bekommen, stellte Dr. End die Feststellung gegenüber, dass der Braindrain, also die Abwanderung von hochqualifizierten Fachkräften nach Deutschland, eine Ausbeutung der Herkunftsländer darstelle, die mit allen Sozialleistungen nicht kompensiert werden könne.

Dr. Ends Feststellung, dass Themen wie Hilfebedürftigkeit und Probleme als Romaprobleme ethnisiert, also einer Volksgruppe zugeordnet, würden, anstatt individuelle soziale Verhältnisse in den Blick zu nehmen, wurde von dem Referenten Kasm Cesmedi bestätigt. Er forderte mit Blick auf die Kinder und Jugendlichen, „die ethnische Zugehörigkeit sollte keine Bedeutung für die schulische Entwicklung der Kinder haben“.

Es bedürfe der Deethnisierung, denn „wir müssen in der Vielfalt wahrgenommen werden, die wir auch haben“, so Cesmedi weiter. Daher sei es auch für die Roma wichtig, dass sie ihre Geschichte selber erzählen könnten. Auch wenn auf die besonderen Bedürfnisse der Roma Rücksicht genommen werden solle, dürfe von Seiten der Mehrheitsgesellschaft aber auch keine Hypersensibilisierung an den Tag gelegt werden, so sein Appell. „Ohne die Beteiligung der Roma werden Sie es nicht schaffen“, so Cesmedis eindeutiges Fazit zum Erfolg der Integrationsbemühungen.

Dass dieser Gedanke die Integrationsarbeit des kommunalen Integrationszentrums des Kreises Lippe bereits begleitet, machte Jessica Keitel deutlich. In ihren Ausführungen zu den Maßnahmen in Augustdorf verdeutlichte sie, dass „Teilhabe, Vertrauen, Augenhöhe“ eine Grundvoraussetzung seien, um mit den Roma in Kontakt zu kommen und so eine gelingende Integration voranzubringen.

Die neue NiL

Die Sommerausgabe der ‚Neu in Lippe‘, die Migrantenzeitung des KI wird am Samstag herauskommen. Sie wird wieder als Teil der Lippischen Nachrichten (LN) abgedruckt werden. Neben interessanten Artikeln zum Migrantenleben in Lippe sind auch Texte von Lioba Albus und Dave Davis dabei.

Das Redaktionsteam wünscht viel Vergnügen bei der Lektüre. Selbstverständlich können Sie bereits heute hier die neue Ausgabe online lesen. Seite 1 Seite 2 Seite 3 Seite 4

Streetball-Turnier

Spiel, Spaß, Miteinander – Gegen Rassismus

Am 31. August 2019 wird der KSB Lippe gemeinsam mit dem Kreis Lippe ein Streetball-Turnier in Detmold veranstalten.

Das Turnier steht unter dem Motto „Spiel, Spaß, Miteinander – Gegen Rassismus“ und soll neben dem sportlichen Wettkampf ein Zeichen für Demokratie, Fair-Play und Vielfalt setzen.

Dazu wird es neben dem Turnier auch ein buntes Rahmenprogramm geben.

Gespielt werden soll nach den offiziellen Streetball 3×3 Regeln in zwei Spielklassen (Hobby-Teams und Vereins-Teams) mit insgesamt 20 Teams (Gruppenphase mit vier 5er Gruppen + Playoffs). Pro Team können vier Personen gemeldet werden. Sportvereine können auch mehrere Teams für das Turnier melden. Für jedes Team fällt ein Startgeld in Höhe von 20 Euro an. In diesem Startgeld ist die kostenlose Verpflegung der aktiven Spieler/innen enthalten.

Weitere Informationen, wie das Plakat oder den Anmeldebogen finden Sie auf den Seiten des KSB Lippe.

KI schult Akteure der Erziehungsarbeit

Prof, Dr. Heidi Keller (2. von rechts) mit den Programmkoordinatorinnen Jessica Keitel, Linda Heidenreich und Anne Grit Bangura luden Akteure zu der Veranstaltung ‚Bindung und Kultur‘ ein.

Kulturelle Unterschiede bei den Bindungssystemen zu Kindern

Kreis Lippe. [fok] Was ist ein angemessener Umgang mit Kindern? Braucht ein Kind viele Bezugspersonen – oder ist die Konzentration auf wenige der richtige Weg? Bindungssysteme sehen in verschiedenen Gesellschaften sehr unterschiedlich aus. Auf Einladung des Kommunalen Integrationszentrums Lippe blickte Prof. Dr. em. Heidi Keller unter dem Motto ‚Bindung und Kultur‘ über den europäischen Tellerrand hinaus und zeigte auf, warum in der Kinderbetreuung nicht für alle Kinder das Gleiche gut und richtig ist.

An der Veranstaltung nahmen Elternbegleiterinnen der KI-Programme Griffbereit, Rucksack Kita und Rucksack Schule sowie Erzieherinnen, Einrichtungsleiterinnen und Schulsozialarbeiterinnen der Partnereinrichtungen teil. „Wir wollen aufzeigen, dass es verschiedene Formen vom Zusammenleben mit Kindern gibt, um Missverständnissen in der Betreuungsarbeit entgegenwirken zu können“, so Jessica Keitel, Koordinatorin ‚Griffbereit‘ eine von drei Programmkoordinatorinnen des KIs zu den Zielen der Veranstaltung. Zudem wolle das KI dafür sensibilisieren, dass die Interpretation von Verhaltensweisen von Kindern und Erwachsenen auch kulturell geprägt sei und man daher offen für anderes und neues sein solle, wie die Anne Grit Bangura, Koordinatorin ‚Rucksack KiTa‘, ergänzte.

Die Bindungstheorie, welche das Bindungssystem der westlichen Mittelschichtsfamilie als normal betrachte, treffe in der Realität nur auf fünf Prozent der Weltbevölkerung zu, wie Keller deutlich machte. Keller ist eine der renommiertesten Entwicklungspsychologinnen Deutschlands und hat als eine der Ersten die kulturellen Besonderheiten bei der Kindesentwicklung in ihre Forschungen mit einfließen lassen. So verdeutlichte Keller, dass Eltern unterschiedlicher Gesellschaften im Umgang mit Ihren Kindern unterschiedliche Schwerpunkte setzen würden.

Sie verglich in ihrem Vortrag unter anderem Familien des Nso-Stammes in Kamerun mit deutschen Mittelschichtfamilien. Dabei zeigte sie mit Videoaufnahmen eindrücklich, dass die Nso-Familien den Schwerpunkt im Umgang mit Babys stark auf Körperkontakt und –stimulation legen und es für die Babys selbstverständlich ist, mehrere Bezugspersonen zu haben. In Deutschland hingegen werde der Schwerpunkt eher auf Kontakt in Form von Sprache, direktem Anschauen und Objekten, also Spielzeug, gelegt, wie die Referentin betonte. Beide Systeme funktionierten gleichwertig gut, es gebe keine Belege, dass ein System besser als das andere sei, so Keller.

Weiter erläuterte Keller, dass ein Grund für die Wahl unterschiedlicher Schwerpunkte in den Gesellschaften sei, dass unterschiedliche Entwicklungsziele und damit unterschiedliche Menschenbilder in den vielen Gesellschaften unserer Welt vorherrschten. Unser ‚westliches‘ Bindungssystem sei eines von vielen Möglichkeiten, wie man Kinder erziehen könne, aber am Ende des Tages wollten alle Eltern immer nur das Beste für ihre Kinder, weshalb die Gesellschaft immer offen für unbekannte Verhaltens- und Erziehungsmuster sein solle.

„Mit der Veranstaltung konnten wir auch den Raum für Austausch und Reflexion nach dem Vortrag schaffen, um das Gelernte in den Alltag transferieren zu können, sodass die Teilnehmerinnen das Verhalten von Eltern und Kindern aus anderen Gesellschaften im Alltag besser verstehen und offener damit umgehen können“, so Linda Heidenreich, Koordinatorin ‚Rucksack Schule‘ abschließend.